Für die "Bullen" wäre es wohl besser gewesen, wenn man das Rennen auch im "Gänsemarsch" beendet hätte. Zunächst aber wurde nur drei Runden später, als die Pflicht für eine eventuelle Wertung mit halben Punkten erfüllt worden war, wegen "unfahrbarer" Zustände wieder abgebrochen. Erst eine Stunde später wagte man wieder hinter dem Safety Car den zweiten Versuch.
Webber crasht nach Restart
Doch erst nach 17 Runden wurde das Rennen um 16:41 Uhr Ortszeit und damit zu einem Zeitpunkt, als der Sieger bei regulärem Verlauf schon längst bekanntgewesen wäre, endlich freigegeben.
Zunächst nur für zwei Runden, denn dann crashte der auf Platz zwei liegende Webber in die Mauer und riss dabei auch noch den Deutschen Nico Rosberg im Williams mit. Durch die neuerliche Safety-Car-Phase war auch Vettels Vorsprung dahin.
Der bereits über acht Sekunden zurückgelegene Alonso befand sich plötzlich wieder direkt hinter dem Deutschen. Dass er durch das Webber-Out zu diesem Zeitpunkt rechnerisch aber WM-Führender war, ließ sich Vettel nicht anmerken. Schnell baute er nach dem Restart seine Führung wieder sukzessive aus.
Vettel geht der Motor flöten
Als Vettel und Alonso auf Intermediates wechselten, gab es am Ferrari des Spaniers Probleme mit einer Radmutter, weshalb er Platz zwei an Hamilton verlor. Der Engländer verbremste sich aber dann gleich in der ersten Kurve und musste Glückskind Alonso wieder passieren lassen.
Am Ende blieb es Vettel, der seine größten Erfolge (jeweils 1. Sieg für Toro Rosso und Red Bull Racing) im Regen herausgefahren hatte, trotz einer fehlerlosen Leistung versagt, Michael Schumacher endgültig als "Regengott" abzulösen.
Während sein 41-jähriger Landsmann im Mercedes als Vierter sein bestes Saisonergebnis egalisierte, verlor Vettels Triebwerk im Finish zunächst eine Zylinderreihe und ging dann ganz aus.
"WM nicht viel geändert"
So "erbte" in der hereinbrechenden Dunkelheit mit Alonso der von Gerhard Berger kürzlich als bester Fahrer der WM-Kandidaten bezeichnete Pilot den ersten GP-Sieg in Korea, seinen insgesamt 26.
"Es war extrem heute. Aber es war eines der besten Rennen für uns in diesem Jahr. Es ist fantastisch", freute sich Alonso auch über Platz drei für seinen brasilianischen Teamkollegen Felipe Massa, blieb aber sonst nach seinem bereits dritten Sieg in den jüngsten vier Rennen gelassen.
"In der WM hat sich nicht viel geändert. Heute hatten die beiden Red Bull Pech, Konstanz ist und bleibt der Schlüssel zum WM-Titel."
Wieder einmal Katzenjammer
Bei Red Bull dominierten zunächst natürlich die hängenden Köpfe, nachdem dem ersten punktlosen Saisonrennen. "Bis zum Ausfall ist es perfekt gelaufen. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe alles richtig gemacht", meinte Vettel.
Sein Teamchef Christian Horner gestand bitter enttäuscht: "Was ich mir heute gedacht habe, sollte man besser nicht übersetzen."
Webber ärgerte sich dagegen über sich selbst. "Das war eindeutig mein Fehler. Aber es war auch erst mein zweiter Ausfall und ich kann noch immer Weltmeister werden", meinte der Australier.