Austria muss in der EL-Quali zittern
Im "Geisterspiel" gegen den bosnischen Klub Siroki Brijeg mussten sich die Wiener am Donnerstagabend mit einem 2:2 (0:1) begnügen.
Österreichs Vizemeister geriet dabei zweimal in Rückstand.
Das Rückspiel am 22. Juli in der Südwest-Herzegowina wird für die Austria damit alles andere als ein Spaziergang.
Standard-Tore
Wagner (26.) und Josip Topic (54.) nutzten schwere
Stellungsfehler der Hausherren bei
Standardsituationen eiskalt aus.
Die Austria erarbeitete sich vor einer leeren Kulisse zwar ein klares Chancenplus, agierte aber im Abschluss zu nachlässig.
Roland Linz (50.) und der eingewechselte Schumacher (57.) sorgten zumindest noch für ein Remis.
Nach zwei Gegentreffern ist die Elf von Karl Daxbacher in Siroki Brijeg nun aber schon fast zum Siegen verdammt.
250
Zuschauer
Bei Temperaturen von über 30 Grad vertraute
Daxbacher in der Start-Elf mit Marko Stankovic auf
nur einen Neuzugang.
In Abwesenheit der verletzten Stammkräfte Milenko Acimovic und Tomas Jun agierte der Ex-Italien-Legionär als hängende Spitze hinter Solo-Stürmer Linz.
Die Austria übernahm in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison vor rund 250 Zaungästen aus Medien, Sponsoren, Klubmitarbeitern und Stadionpersonal auch bald das Kommando.
Allein mit den Toren wollte es nicht klappen.
Linz abgemeldet
Siroki Brijeg verteidigte im Duell zweier Vizemeister geschickt, Linz war bis auf einen überhasteten Abschluss in der 3. Minute im Sturmzentrum weitgehend abgemeldet.
Einzig der agile Stankovic stellte die Bosnier vor Probleme.
Per Kopf (19.) scheiterte der 24-Jährige aber ebenso an Torhüter Bandovic wie kurz vor dem Pausenpfiff mit einem zu zentral angetragenen Schuss (45.).
Die im Vorjahr an Sturm Graz gescheiterten Bosnier hatten zu diesem Zeitpunkt bereits den ersten Auswärtstreffer erzielt.
Unnötiges
Gegentor
Bei einem Freistoß von Silic klappte das
Stellungsspiel der Wiener überhaupt nicht, der
Brasilianer Wagner drückte den Ball mit dem
Oberschenkel und via Schienbein von Julian
Baumgartlinger über die Linie.
Für die Austria doppelt bitter: Bereits das zum Freistoß führende Foulspiel von Manuel Ortlechner war mehr als unnötig.
Siroki Brijeg hatte zuvor nur durch einen Weitschuss von Varea nach bereits 40 Sekunden in Erscheinung getreten, aus dem Spiel heraus waren die Gäste harmlos.
Offensivere
Aufstellung
Coach Daxbacher, der seine Mannschaft an der Linie
permanent anfeuerte, reagierte zur Pause mit der
Hereinnahme von Schumacher anstelle von
Rechtsverteidiger Vorisek und der Umstellung auf ein
klassisches 4-4-2.
Der mit der Kapitänsschleife bedachte Linz nutzte den sich bietenden Platz umgehend, setzte sich im Strafraum gegen drei Verteidiger durch und traf zum Ausgleich.
Dieser währte allerdings nicht lange. Wieder war es eine Standardsituation, die die Schwächen in der violetten Abwehr schonungslos aufzeigte.
Kein Tor
mehr
Erneut bediente Silic von links per Freistoß einen
Mitspieler, Torschütze Topic konnte sträflich
vernachlässigt einköpfeln.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass sich die Austria in der kommenden Woche vor allem in der Defensive klar steigern muss.
Zwar schafften die Favoritner fast postwendend den neuerlichen Ausgleich durch Schumacher, mehr war trotz Dauerdruck im Finish aber nicht mehr drin.
Linz nach idealer Vorarbeit von Schumacher (73.) sowie der Brasilianer selbst (79.) ließen noch zwei große Chancen auf den Siegestreffer aus.
Fußball-Europa League - Qualifikation, 2. Runde, Hinspiel:
FK Austria
Wien - NK Siroki Brijeg Endstand 2:2 (0:1)
Horr-Stadion, Keine Zuschauer, SR Artjom Kuschin
(Kasachstan)
Torfolge:
0:1 (26.) Wagner, 1:1 (50.) Linz, 1:2 (54.) Topic,
2:2 (57.) Schumacher
Austria: Lindner - Vorisek (46.
Schumacher), Dragovic, Ortlechner, Suttner - Klein
(82. Margreitter), Baumgartlinger (72. Hlinka),
Junuzovic, Liendl - Stankovic - Linz
Siroki Brijeg: Bandovic - Diogo, Renato, Topic, Barisic - Roskam, Wagner (93. Brekalo), Kozul (70. Weitzer), Ivankovic, Silic - Varea (62. Pinjuh)
Gelbe
Karten:
Ortlechner, Liendl, Junuzovic, Dragovic bzw. Topic
Die Besten: Junuzovic, Schumacher,
Stankovic bzw. Wagner, Silic
Rückspiel am 22.
Juli in Siroki Brijeg