Das Team von Coach Diego Maradona setzte sich vor 38.800 Zuschauern im Peter-Mokaba-Stadion von Polokwane gegen Griechenland durch zwei späte Tore von Martin Demichelis (77.) und Martin Palermo (89.) verdient mit 2:0 durch und trifft nun in der nächsten Runde auf Mexiko.
©Bild: Reuters/Eddie Keogh |
Für Griechenland kam hingegen wie bereits bei der WM-Premiere im Jahr 1994 das Aus in der Vorrunde. Im wohl letzten Spiel von Otto Rehhagel als Trainer setzte der Europameister von 2004 trotz der unsicheren Ausgangslage abermals auf eine Betontaktik und wurde dafür bestraft.
Sieben Neue bei Argentinien
Aufgrund der komfortablen Ausgangsposition machte Maradona seine
Ankündigung wahr und brachte im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen
Südkorea gleich sieben neue Spieler in die Startformation.
Kapitän Javier Mascherano nahm ebenso auf der Bank Platz wie der dreifache Torschütze Gonzalo Higuain und Carlos Tevez. Angesichts von Ersatzleuten wie etwa Diego Milito und Sergio Agüero war die Bezeichnung "B-Elf" allerdings alles andere als angebracht.
Langsames Erwachen
Aufgrund dieser personellen Überlegenheit ließen sich die Griechen
zu Beginn auch nicht aus der Reserve locken und lauerten auf Konter.
Auch Argentinien spielte abwartend und ließ die Partie vorerst zu
Rasenschach verkommen.
Erst nach 17 Minuten dann die erste Chance für die "Gauchos": Agüero tankte sich über links durch, doch sein Schuss wurde zur Beute von Goalie Alexandros Tzorvas. Kurz darauf brachte ein Schuss von Juan Veron (18.), den der Panathinaikos-Tormann ebenfalls entschärfte, Maradona in der Coachingzone erstmals zum Zappeln.
Vabanque-Spiel der Griechen
Zu diesem Zeitpunkt führte Nigeria im Parallelspiel gegen Südkorea
bereits 1:0. Informiert über diesen Spielstand stellten die Griechen
nahezu alle Offensivbemühungen ein. Der Grund war klar: Ein Remis
wäre gleichbedeutend mit dem Einzug ins Achtelfinale gewesen.
Die Betontaktik war allerdings ein Vabanque-Spiel, denn Südkorea war nach dem Ausgleich wieder auf Aufstiegskurs, und Argentinien hatte die Führung am Fuß. Ein Schuss von Agüero (32.) wurde in letzter Sekunde von Vasilios Torosidis abgeblockt. Vor der Pause scheiterten Rodriguez und Lionel Messi binnen weniger Sekunden an Tzorvas (45.).
Latente griechische Offensive
Gleich nach Seitenwechsel hatten die Griechen ihre beste Chance des
Spiels. Ein langer Abschlag landete bei Giorgios Samaras. Allein auf
weiter Flur setzte sich der Stürmer gegen zwei Argentinier durch,
doch sein Schuss ging knapp am langen Eck vorbei (48.).
Spätestens jetzt war Offensive gefragt, denn Südkorea ging im Parallelspiel in Führung. Doch davon war weit und breit keine Spur. Bei den Griechen klaffte zwischen Verteidigung und Angriff ein Loch, in dem problemlos ein Airbus A380 Platz gefunden hätte.
Hoffnung dank Nigeria
Auf der Gegenseite fiel auch den Argentiniern wenig ein, um die
dicht gestaffelte griechische Abwehr auszuspielen. Superstar Messi,
der erstmals in seiner Karriere die Kapitänsschleife der "Albiceleste"
trug, konnte vorerst keine Akzente setzen.
Erst in Minute 69 sorgte ein toller Freistoß von Messi aus 30 Metern und ein Schuss von Mario Bolatti aus kurzer Distanz für Gefahr. Beide Male konnte sich Tzorvas auszeichnen. Griechenlands einziger Erfolg war der Ausgleich Nigerias gegen Südkorea und zumindest wieder ein Funken Hoffnung.
Demichelis und Palermo machen
alles klar
Diese währte allerdings nur kurz, denn in der 77. Minute fiel die
Vorentscheidung aus einer Standardsituation. Nach einer Ecke kam der
Ball über Umwege zu Demichelis, und der Bayern-Legionär hatte aus
wenigen Metern keine Probleme einzuschießen.
Damit war auch der Widerstand der Griechen gebrochen. Messi traf aber nur die Innenstange (86.). Kurz darauf sorgte der eingewechselte Palermo für die endgültige Entscheidung. Tzorvas ließ einen Schuss von Messi abprallen, der 36-jährige Routinier war zur Stelle und staubte zum verdienten 2:0 ab.
Christian Wagner, ORF.at
Gruppe B, dritter Spieltag
Dienstag: Griechenland - Argentinien 0:2 (0:0)
Polokwane, Peter-Mokaba-Stadion, 38.800 Zuschauer, SR Irmatow (UZB)
Torfolge:
0:1 Demichelis (77.)
0:2 Palermo (89.)
Griechenland: Tzorvas - Kyrgiakos, Vyntra, Papadopoulos, Torosidis (55./Patsatzoglou) - Tziolis, Papastathopoulos, Moras, Karagounis (46./Spyropoulos), Katsouranis (54./Ninis) - Samaras
Argentinien: Romero - Burdisso, Demichelis, Otamendi, C. Rodriguez - Veron, Bolatti, M. Rodriguez (63./Di Maria) - Agüero (76./Pastore), Messi, Milito (80./Palermo)
Gelbe Karten: Katsouranis bzw. Bolatti
Beste Spieler: Tzorvas bzw. Messi, Agüero, C. Rodriguez
Statistik:
Griechenland | Argentinien | |
Torschüsse | 3 | 12 |
Schüsse | 7 | 22 |
Fouls | 15 | 8 |
Eckbälle | 1 | 10 |
Abseits | 0 | 2 |
Ballbesitz | 33 Prozent | 67 Prozent |