Die Niederlande holten sich mit einem 2:1-Erfolg gegen Kamerun den Gruppensieg und bekommen es am Montag in Durban mit der Slowakei zu tun, Japan trifft am Dienstag (16.00 Uhr) in Pretoria auf Paraguay.
Zwei Freistoßtore von Japan
Die Tore für Japan vor 25.000 Zuschauern im Royal-Bafokeng-Stadion
erzielten Keisuke Honda (17.) und Yasuhito Endo (30.) jeweils per
direkten Freistoß sowie der eingewechselte Shinji Okazaki (87.). Die
erst in der Schlussphase gefährlicher werdenden Dänen waren nur per
Elfmeter-Nachschuss durch Jon Dahl Tomasson (81.) erfolgreich.
©Bild: AP/Shuji Kajiyama |
Die Japaner stehen damit erstmals außerhalb der Heimat in einem WM-Achtelfinale, bei der Endrunde 2002 in Japan und Südkorea waren sie in der ersten K.-o.-Runde mit einem 0:1 gegen die Türkei ausgeschieden. Die Dänen hingegen scheiterten erstmals bereits in der Gruppenphase, bei ihren bisherigen drei Teilnahmen (1986, 1998 und 2002) waren sie immer aufgestiegen.
Angeschlagener Bendtner in
Startelf
Beim ehemaligen Europameister musste Nicklas Bendtner trotz seiner
Leistenprobleme erneut von Beginn an einlaufen, Teamchef Morten
Olsen hatte seinen Topstürmer im Einzeltraining auf das Match
vorbereiten lassen. Simon Kjaer (gesperrt) und Daniel Jensen
(verletzt) fielen aus.
Takeshi Okada setzte auf Beständigkeit, der japanische Teamchef begann zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Startelf.
Harte Zweikämpfe
In den ersten zehn Minuten blieben Torchancen Mangelware. Die
Bedeutung der Partie (es ging im direkten Duell um den Aufstieg)
spiegelte sich allerdings in den Zweikämpfen wider, beide Teams
zeigten sich nicht gerade zimperlich.
Der südafrikanische Schiedsrichter Jerome Damon ließ zunächst eine harte Gangart zu und verweigerte Dänemark einen klaren Freistoß nach Foul von Yuki Abe an Simon Poulsen nur einen Meter außerhalb des Strafraums. Allerdings blieb seine Pfeife auch beim japanischen Gegenangriff und einem Foul von Martin Jörgensen an Honda stumm.
Chancen im Minutentakt
Danach folgten Chancen im Minutentakt. Yashuito Okubo (12.) brachte
eine hohe Flanke zentral in den dänischen Strafraum zu Daisuke
Matsui. Der Grenoble-Legionär gab dem Ball eine kleine
Richtungsänderung, doch Dänemarks Torhüter Thomas Sörensen war aus
knapper Entfernung noch dran.
Beim nächsten Angriff der "Blauen Samurai" in der 13. Minute spielte Matsui einen idealen Lochpass auf Makoto Hasebe, der Teamkapitän schoss aber knapp am Kreuzeck vorbei. Dann kamen die Dänen zu einer Torchance, doch auch Thomasson (14.) verfehlte das lange Eck nur um Zentimeter.
Zwei direkte Freistöße verwandelt
Das erste Tor lag bereits in der Luft, in der 17. Minute fiel es
dann aus einer Standardsituation. Honda schoss einen Freistoß aus
etwa 30 Metern an der dänischen Mauer vorbei ins lange Eck, Torhüter
Sörensen war zuvor in die andere Richtung unterwegs und kam daher
etwas zu spät.
Auch der zweite Treffer für Japan in der 30. Minute fiel aus einem direkten Freistoß. Endo trat in 27 Metern Entfernung aus zentraler Position an. Auch er zirkelte den Ball an der Mauer vorbei, Sörensen war chancenlos.
Japan kontrollierte in der Folge das Spielgeschehen und kam vor der Pause zu den zwingenderen Chancen. Die beste vergab Yuichi Komano in der 44. Minute, Sörensen konnte einen Kracher des aufgerückten Verteidigers knapp über die Latte abfälschen. Kurz zuvor war auf der Gegenseite Christian Poulsen mit einem Weitschuss an Eiji Kawashima gescheitert.
Endo überrascht beinahe Sörensen
Nach Seitenwechsel wollte Endo den zu weit draußen stehenden
dänischen Goalie überraschen. Der Mittelfeldspieler von Gamba Osaka
schoss einen Freistoß aus 40 Metern direkt auf das Tor, und wäre
auch beinahe erfolgreich gewesen. Sörensen reagierte zwar spät,
konnte den Ball aber mit Glück noch an die Stange ablenken.
Dem "Danish Dynamite" fehlte weiter die Initialzündung. Der Europameister von 1992 war bei seinen Standardsituationen harmloser als Japan. Bendtner (50.) schoss einen Freistoß aus 18 Metern von halblinks flach in die Mauer, bei einem weiteren scheiterte Daniel Agger (61.) an Kawashima.
Dänen vergeben zahlreiche Chancen
Aus dem Spiel heraus vergaben Thomas Kahlenberg (51./vorbei,
52./Kopfballverlängerung von Thomasson verpasst) und Jakob Poulsen
(59./Kawashima-Abwehr) Möglichkeiten zum Anschlusstreffer.
Danach verfehlte Christian Eriksen (68.) mit einem Drehschuss aus rund 19 Metern knapp das rechte Kreuzeck, und Thomasson vergab zwei weitere Chancen. Zunächst wurde ein Schuss des Feyernoord-Rotterdam-Legionärs (70.) vom japanischen Goalie abgewehrt, dann trat Thomasson (72.) nur acht Meter vor dem Tor über den Ball. In der 79. Minute setzte Sören Larsen einen scharfen Schuss an die Latte.
Thomasson erst im Nachschuss
erfolgreich
Nach einem Schubser von Hasebe an Agger bekam Dänemark dann einen
Elfmeter zugesprochen. Thomasson trat in der 81. Minute zum Penalty
an, Kawashima konnte den zentral angetragenen Schuss noch abwehren.
Erst im Nachschuss drückte Thomasson den Ball über die Linie,
verletzte sich dabei aber am Oberschenkel.
In Dänemarks bester Phase fiel schließlich die Entscheidung zugunsten Japans. Honda (87.) schloss einen Konter mit einer idealen Vorlage für Okazaki ab. Der erst in der 74. Minute eingewechselte Stürmer musste nur noch ins leere Tor einschieben.
Peter Falkner, ORF.at
Gruppe E, dritter Spieltag
Donnerstag: Dänemark - Japan 1:3 (0:2)
Rustenburg, Royal-Bafokeng-Stadion, 25.000 Zuschauer, SR Damon (RSA)
Torfolge:
0:1 Honda (17.)
0:2 Endo (30.)
1:2 Tomasson (81./Elfmeter-Nachschuss)
1:3 Okazaki (87.)
Dänemark: Sörensen - Jacobsen, Agger, Kröldrup (56./Larsen), S. Poulsen - Jörgensen (34./J. Poulsen), C. Poulsen, Kahlenberg (63./Eriksen) - Tomasson, Rommedahl - Bendtner
Japan: Kawashima - Komano, Nakazawa, Tulio Tanaka, Nagatomo - Hasebe, Matsui (74./Okazaki), Abe, Endo (91./Inamoto), Okubo (88./Konno) - Honda
Gelbe Karten: Kröldrup, C. Poulsen, Bendtner bzw. Endo, Nagatomo
Die Besten: C. Poulsen bzw. Honda, Nakazawa, Endo
Statistik:
Dänemark | Japan | |
Torschüsse | 7 | 10 |
Schüsse | 19 | 15 |
Fouls | 23 | 10 |
Eckbälle | 7 | 2 |
Abseits | 0 | 5 |
Ballbesitz | 57 Prozent | 43 Prozent |