Mehr als 90.000 Zuschauer im imposanten Soccer-City-Stadion von Johannesburg und TV-Zuschauer in mehr als 200 Ländern sahen eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier, bei der die Gastgeber auf eine Mischung aus Tradition und Moderne setzten.
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Unter dem Motto "Welcome the world
home" wurde an die Wiege der Menschheit auf dem Kontinent erinnert.
Künstler aus ganz Afrika von Algerien bis Südafrika traten auf.
Bunter Reigen als WM-Vorgeschmack
R. Kelly und die Grammy-Gewinner des Soweto Gospel Choir intonierten
den offiziellen WM-Song "Sign of Victory".
Ein bunter Reigen von Tänzern, Trommlern und Sängern sorgte für Stimmung auf den Rängen. Viele Fans gaben mit Vuvuzelas einen Vorgeschmack auf den bis zum Finale am 11. Juli an gleicher Stelle herrschenden WM-Sound.
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Die einem Flaschenkürbis nachempfundene "Kathedrale des Fußballs" am Rande von Johannesburg verwandelte sich während der 40-minütigen Show in einen brodelnden Topf voller ausgelassener Fußballfans aus aller Welt.
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Über 1.500 Teilnehmer im Alter
zwischen sechs und 60 Jahren formierten Afrikas Konturen oder einen
riesigen Kochtopf - das Symbol des heimischen Herds und auch
Inspiration für das WM-Stadion selbst.
Frauen in bunten Decken und roten Zulu-Hüten stellten zunächst die verschiedenen Regionen des WM-Gastlandes dar. Unter einem stilisierten Baobab-Baum präsentierten Sänger wie Khaled (Algerien), Femi Kuti (Nigeria) und Formationen wie Osibisa (Ghana) die einzelnen Teilnehmerländer vom Kontinent.
Für ein besonderes Bild sorgte Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu, der ausgelassen auf der Ehrentribüne tanzte.
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Mandela-Tragödie überschattet
Feier
Die Veranstaltung war eine würdige Einstimmung auf das "größte
Spektakel der Welt", so FIFA-Präsident Joseph Blatter. Überschattet
wurde sie nur von der persönlichen Tragödie Nelson Mandelas, dessen
13-jährige Urenkelin Zenani bei einem Autounfall in der Nacht davor
ums Leben gekommen war. Mandela hatte daher seine Teilnahme an der
Eröffnungsfeier abgesagt.
Obwohl das Stadion offiziell ausverkauft war, blieben zahlreiche Sitze leer. Auf den Rängen saßen Mexikaner mit buntem Azteken-Kopffederschmuck neben Deutschen in schwarz-rot-goldenen Fanhüten und Afrikanern mit den typischen Basotho-Strohhüten.
Unter scharfen
Sicherheitsvorkehrungen hatten sich die ersten Fans bereits in der
Früh Flaggen schwenkend auf den Weg ins Soccer-City-Stadion gemacht.
Es steht auf den Fundamenten des traditionsreichen FNB-Stadions.
Hier gelang Südafrika 1996 der Sieg beim Afrikacup und hier sprach
Anti-Apartheid-Kämpfer Mandela 1990 nach seiner Freilassung aus dem
Gefängnis zu mehr als 100.000 Menschen.