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Ein Griff ins Leere kostet England den Sieg

Schlussoffensive von England bleibt unbelohnt.
England ist am Samstagabend mit einem enttäuschenden Remis in die WM in Südafrika gestartet. Der Mitfavorit musste sich in der Gruppe C vor 38.000 Zuschauern im ausverkauften Royal Bafokeng Stadium von Rustenburg mit einem 1:1 (1:1) gegen die USA begnügen.

Dabei erwischten die "Three Lions" 60 Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen mit den Amerikanern und der bitteren 0:1-Blamage in Brasilien einen Traumstart in die Partie. Kapitän Steven sorgte bereits in der vierten Minute für die Führung der "Three Lions".

Green wie ein Hobby-Tormann
Um die Früchte ihrer Arbeit brachte England ausgerechnet Schlussmann Robert Green, der einen harmlosen Schuss von England-Legionär Clint Dempsey (41.) auf eine Art und Weise passieren ließ, die an Promi-Torhüter Leo Hillinger in der ORF-Sendung "Das Match" erinnerte.

Sieg im Goalie-Dreikampf
Dabei durfte sich der West-Ham-Goalie zunächst noch als erster Gewinner des Abends fühlen, hatte er sich doch im internen Duell um das Einserleiberl gegen den leicht angeschlagenen David James und Joe Hart durchgesetzt.

In der Innenverteidigung ersetzte erwartungsgemäß Tottenhams Ledley King den verletzten Kapitän Rio Ferdinand, dessen Kapitänsschleife Liverpool-Star Gerrard übernahm. Ausgerechnet King musste allerdings zur Halbzeit mit einer Leistenverletzung wieder ausgetauscht werden.

Blitztor nach vier Minuten

© APA/EPA/Dennis Sabangan

Am Tag der frühen Tore ging England bereits in der vierten Minute in Führung. Nach einem Einwurf kam der Ball über mehrere Stationen zu Emile Heskey, der Gerrard ideal in den Lauf spielte. Der 30-Jährige ließ sich die Chance nicht entgehen und schob das Leder aus knapp zwölf Metern unhaltbar vorbei an US-Schlussmann Tim Howard ins Netz.

Sichtlich verunsichert fanden die US-Boys zunächst kein Rezept, um die kompakt stehende englische Defensive in Verlegenheit zu bringen. Einzig bei Standardsituationen konnte das Team von Bradley Akzente setzen, so in der 13. Minute nach einem Eckball, als ein Kopfball von Jungstar Jozy Altidore über die Latte strich.

Altidore und Dempsey verpassen Ausgleich
Mit der 1:0-Führung im Rücken versuchte England zwar weiter das Tempo zu diktieren, das Team von Fabio Capello hatte in der 19. Minute aber Glück, nicht den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Nach einer Donovan-Flanke von rechts verpassten sowohl Altidore als auch Clint Dempsey aus kurzer Distanz nur knapp den Ball.

Im direkten Gegenzug tankte sich wiederum Aaron Lennon auf der rechten Seite durch, sein Querpass wurde von US-Kapitän Carlos Bocanegra aber in letzter Sekunde abgeblockt.

USA findet zurück ins Spiel
Mit Fortdauer der Partie fand die Bradley-Truppe jedoch ihre Linie. Spätestens nach der nächsten Kopfballchance durch Altidore (27.) nach einem Freistoß von Donovan witterten die USA endgültig ihre Chancen.

Zu einer Schrecksekunde kam es in der 32. Minute als Heskey in eine flach gespielte Flanke rutschte und statt des Balls mit gestrecktem Bein nur US-Goalie Howard traf. Der 31-Jährige Everton-Schlussmann konnte nach einer kurzen Behandlungspause aber weiterspielen.

Blackout von Green

 

Auf den Kopf gestellt wurde das Spiel endgültig in der 40. Minute wie so oft durch jenen englischen Spieler, der eigentlich Gegentore verhindern sollte. Nach einem harmlosen Schuss von Fulham-Legionär Dempsey aus knapp 25 Metern, rutschte Green der Ball aus der Hand und kullerte an ihm vorbei ins Tor.

"Three Lions" mit Wut im Bauch
Mit der Wut im Bauch kamen die "Three Lions" aus der Kabine. In der 49. Minute tanzte sich Lennon durch die US-Abwehr, spielte den Ball aber in den Rücken von Rooney und Co.

In der 53. Minute schickte abermals Lennon Heskey mit einem idealen Steilpass auf die Reise. Alleinstehend vor Howard versagten dem Aston-Villa-Stürmer, der in bislang 57 Spielen für England nur sieben Tore erzielte, aber die Nerven und er schoss den US-Goalie genau in die Arme.

Chancen auf beiden Seiten
In der 63. Minute nahm sich dann Lampard ein Herz und prüfte mit einem Fernschuss Howard, der zum Corner abwehrte.

Während Superstar Wayne Rooney überhaupt nicht zur Geltung kam, sorgte Altidore auf der Gegenseite in der 65. Minute für die nächste Schrecksekunde bei den Engländern.

Der 20-jährige Jungstar zog von rechts in den Strafraum und aus knapp sechs Metern ab. Green, diesmal sicherer, konnte den Ball aber noch an die Latte ablenken.

Rooney taut in Schlussphase auf
Erstmals richtig in Szene setzte sich Rooney in der 71. Minute, als er nach einer Flanke von Gerrard völlig allein stehend den Ball per Kopf nicht richtig traf.

Keine vier Minuten später zog der Star von Manchester United einen Schuss von der Strafraumgrenze nur um Zentimeter am langen Eck vorbei. In der 75. Minute setzte Rooney wiederum Shaun Wright-Phillips ideal ein, dessen Schuss aber zu zentral auf Howard ausfiel.

US-Abwehr hält stand
In der Schlussphase versuchte Capello mit der Einwechslung des 2,02-Meter-Riesen Peter Crouch noch die Entscheidung zu erzwingen. Belohnt wurde die Schlussoffensive der Engländer nicht, die sich an den aufopfernd kämpfenden US-Amerikanern die Zähne ausbissen.

Wolfgang Rieder, ORF.at

WM-Gruppe C, erster Spieltag

Samstag: England - USA 1:1 (1:1)

Rustenburg, Royal Bafokeng Stadium, 38.000 Zuschauer, SR Simon (BRA)

Torfolge:
1:0 Gerrard( 4.)
1:1 Dempsey (40.)

England: Green - G. Johnson, King (46./Carragher), Terry, A. Cole - Lennon, Gerrard, Lampard, Milner (31./Wright-Phillips) - Heskey (79./Crouch), Rooney

USA: Howard - Cherundolo, DeMerit, Onyewu, Bocanegra - Donovan, Bradley, Clark, Dempsey - Altidore (86./Holden), Findley (77./Buddle)

Gelbe Karten: Milner, Carragher, Gerrard bzw. Cherundolo, DeMerit, Findley

Die Besten: G. Johnson, Rooney, Lennon bzw. Altidore, Dempsey, Howard

Statistik:

England USA
Torschüsse 8 4
Schüsse 16 11
Fouls 12 14
Eckbälle 8 4
Abseits 5 2
Ballbesitz: 54 Prozent 46 Prozent
 

Quelle: ORF

 

 

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