Damit muss Südafrika, das nach zwei Spielen in Gruppe A nur bei einem Punkt hält, als erstes Gastgeberland einer WM um den Aufstieg in die K.-o.-Phase zittern. Für Uruguay (vier Punkte) sind die Chancen auf das Achtelfinale hingegen sehr gut. Der zweifache Weltmeister blieb zudem gegen Südafrika ungeschlagen. 1997 hatte die "Celeste" beim Confederations-Cup in Saudi-Arabien mit 4:3 gewonnen, 2007 in einem Freundschaftsspiel in Südafrika 0:0 gespielt.
Uruguay von Beginn an tonangebend
Die ersten Möglichkeiten hatte Uruguay in der siebenten Minute.
Zunächst setzte Forlan einen Freistoß aus etwas mehr als 20 Metern
in die Mauer, wenig später spielte der Atletico-Madrid-Stürmer einen
gefährlichen Lochpass in den Strafraum auf Luis Suarez. Doch der
Schuss des Ajax-Amsterdam-Legionärs ging neben das Tor.
Auf der Gegenseite versuchte sich Siphiwe Tshabalala, Südafrikas Torschütze beim 1:1 zum Auftakt gegen Mexiko, zweimal mit Weitschüssen. Allerdings gingen beide weit über das Tor von Fernando Muslera.
Uruguays Stürmer waren bei ihren Angriffen viel gefährlicher. Zunächst konnte Südafrika-Torhüter Itumeleng Khune einen Distanzschuss von Suarez (23.) noch im Nachfassen halten. In der 24. Minute fälschte dann Aaron Mokoena einen Kracher von Forlan aus 25 Metern unhaltbar für Khune zum 1:0 für die "Celeste" ab.
©Bild: Matt Dunham |
Konzept von Tabarez geht voll auf
Das Konzept von Oscar Tabarez ging voll auf. Der Teamchef von
Uruguay stellte seine Mannschaft mit einem 4-3-3-System offensiver
auf als noch beim 0:0 gegen Frankreich. Edison Cavani kam als
dritter Stürmer zu seinem ersten WM-Einsatz. Seine Kollegen Suarez,
der in der 33. Minute das Außennetz traf, und die hängende Spitze
Forlan drückten dem Match ihren Stempel auf.
Auch die Defensive, in der Jorge Fucile statt Mauricio Victorino zum Einsatz kam, agierte souverän und konnte Südafrikas Angriffe früh stoppen.
Gastgeber tun sich schwer
Die "Bafana Bafana", deren Startelf im Vergleich zum Match gegen
Mexiko nur an einer Position verändert wurde (Tsepo Masilela statt
Lucas Thwala in der Verteidigung), tat sich von Beginn an schwer und
kam vor der Pause nur noch zu einer nennenswerten Chance. Katlego
Mphela (40.) setzte einen scharfen Kopfball nach Flanke von rechts
knapp neben das Tor.
Everton-Stürmer Steven Pienaar, der von Teamchef Carlos Alberto Parreira im 4-4-2-System als hängende Spitze hinter Mphela aufgeboten wurde, blieb weitgehend unauffällig.
Südafrika kann nicht zulegen
Nach Seitenwechsel änderte sich nicht viel am Auftreten der beiden
Mannschaften, Uruguay konnte die Angriffe der Gastgeber früh
entschärfen. Erst in der 56. Minute hatte England-Legionär Pienaar
mit einem Schuss von der Strafraumgrenze seine erste Halbchance. Die
Verteidigung der Südamerikaner konnten allerdings klären.
Zwölf Minuten später versuchte es Teko Modise mit einem Weitschuss, bei dem Uruguays Torhüter Muslera keine Probleme hatte. Die "Celeste" kam zwar ebenfalls zu einigen Chancen durch Diego Lugano und zweimal Cavani, tat aber weniger für die Offensive als noch vor der Pause. Dadurch entwickelte sich eine Feldüberlegenheit für die Hausherren, die diese allerdings nicht nutzen konnten.
Forlan verwandelt Elfmeter
In der 76. Minute folgte dann die vorentscheidende Szene. Südafrikas
Torhüter Khune foulte Suarez im Strafraum und sah dafür vom
Schweizer Schiedsrichter Massimo Busacca die Rote Karte. Teamchef
Parreira brachte daraufhin Torhüter Moneeb Johnson für Pienaar.
Forlan trat zum Strafstoss an und verwandelte diesen in der 80.
Minute souverän zum 2:0. Johnson erriet zwar noch die Ecke, doch der
Schuss des Atletico-Legionärs fiel zu scharf und platziert aus.
Den Schlusspunkt setzte schließlich Alvaro Pereira nach einer gefühlvollen Flanke von Suarez. Der Legionär vom FC Porto köpfelte in der 95. Minute zum 3:0-Endstand ein.
Peter Falkner, ORF.at
Gruppe A, zweiter Spieltag
Mittwoch: Südafrika - Uruguay 0:3 (0:1)
Pretoria, Loftus-Versfeld-Stadion, 42.800 Zuschauer, SR Busacca (SUI)
Torfolge:
0:1 Forlan (24.)
0:2 Forlan (80./Elfmeter)
0:3 Alvaro Pereira (95.)
Gelbe Karten: Pienaar, Dikgacoi
Rote Karte: Khune (76.)
Südafrika: Khune - Gaxa, Mokoena, Khumalo, Masilela - Tshabalala, Dikgacoi, Letsholonyane (54./Moriri), Modise - Pienaar (79./Josephs), Mphela
Uruguay:
Muslera - Maxi Pereira, Lugano, Godin, Fucile (71./A. Fernandez) -
Arevalo, Perez (89. Gargano), Alvaro Pereira - Suarez (88./S.
Fernandez), Forlan, Cavani
Die Besten: Tshabalala bzw. Suarez,
Forlan
Südafrika | Uruguay | |
Torschüsse | 3 | 6 |
Schüsse | 10 | 19 |
Fouls | 13 | 10 |
Eckbälle | 3 | 4 |
Abseits | 3 | 2 |
Ballbesitz | 51 Prozent | 49 Prozent |