In den ersten WM-Spielen hatte die Schweiz ausschließlich defensiv überzeugt. Gegen Honduras war man aber offensiv gefordert. An dieser Aufgabe zerschellte die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld.
Honduras hält mit Leidenschaft
dagegen
Die Honduraner hielten mit Leidenschaft dagegen und fanden
zahlreiche hochkarätige Konterchancen vor, als Belohnung gab es
immerhin den ersten Punkt. Dadurch vermied Honduras, als erstes
WM-Team seit Saudi-Arabien 2002 ohne Punkt und Tor nach Hause fahren
zu müssen.
©Bild: AP/Michael Sohn |
Hitzfeld entschied sich, größtenteils jener Elf das Vertrauen zu schenken, die Spanien sensationell bezwungen hatte. Das bedeutete, dass Kapitän Alexander Frei auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, für die Tore sollten Eren Derdiyok und Blaise Nkufo sorgen.
Hitzfelds Gegenüber Reinaldo Rueda wollte die minimale Aufstiegschance mit einer im Vergleich zum 0:2 gegen Spanien gleich an sechs Positionen veränderten Mannschaft am Schopf packen.
Probleme in der Spielgestaltung
Die Schweiz hatte gewaltige Probleme beim Gestalten der Partie.
Honduras zeigte sich kompakt, lauffreudig und war im Konter nicht
ungefährlich. Mehr als ein Flachschuss von Captain Gökhan Inler
(11.) und ein Kopfball von Eren Derdiyok (17.) war von der ideenlos,
monoton spielenden Schweizern in den ersten 45 Minuten nicht zu
sehen.
Angesichts des Pausenstands bei Spanien gegen Chile (2:0) wusste die Schweiz, dass wohl nur ein voller Erfolg fürs Achtelfinale reichen dürfte.
Honduraner spielfreudig, aber
schlampig
Honduras war hingegen zu 99,9 Prozent aus dem Rennen, schenkte
jedoch weiter keinen Zentimeter her. Und die spielfreudigen, im
Konter aber zu schlampigen Mittelamerikaner hätten den Schweizern
beinahe das wohl endgültigen K. o. versetzt: David Suazo vergab die
Riesenchance per Kopf (53.).
Bei einer ähnlich großen Möglichkeit
von Edgard Alvarez rettete Goalie Diego Benaglio die Schweizer
(71.), denen die Zeit gnadenlos davonlief. Der eingewechselte Frei
(74.) und Stephan Lichtsteiner (80.) kamen dem 1:0 mehr oder weniger
nahe. Unter dem Strich war die Schweizer Leistung aber einfach
deutlich zu schwach fürs Erreichen der K.-o.-Runde.
Gruppe H, dritter Spieltag
Freitag: Schweiz - Honduras 0:0
Bloemfontein, Free-State-Stadion, 28.000 Zuschauer, SR Baldassi (ARG)
Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Von Bergen, Grichting, Ziegler - Barnetta, Huggel (78./Shaqiri), Inler, Fernandes (46./Yakin) - Derdiyok, Nkufo (69./Frei)
Honduras: Valladares - Sabillon, Chavez, Bernardez, Figueroa - Alvarez, W. Palacios, Thomas, Nunez (67./Martinez) - J. Palacios (78./Welcome), Suazo (87./Turcios)
Gelbe Karten: Fernandes bzw. Chavez, Palacios, Suazo, Thomas
Die Besten: Barnetta, Benaglio bzw. Alvarez, Chavez
Statistik:
Schweiz | Honduras | |
Torschüsse | 5 | 2 |
Schüsse | 17 | 8 |
Fouls | 12 | 18 |
Eckbälle | 5 | 3 |
Abseits | 2 | 9 |
Ballbesitz | 57 Prozent | 43 Prozent |