Das Tor für die mit Starstürmern gespickte Elf der Südamerikaner erzielte ausgerechnet ein Verteidiger. Gabriel Heinze köpfelte bereits in der sechsten Minute den Siegestreffer. Salzburg-Legionär Rabiu Afolabi kam bei Nigeria nicht zum Einsatz.
Argentinien legt los
Argentinien demonstrierte von Beginn an, dass es gewillt war, die
Rolle des Mitfavoriten bei der WM zu erfüllen. Im Sturm begannen
Gonzalo Higuain und Carlos Tevez.
Hoffnungsträger Lionel Messi bediente dann auch gleich Tevez ideal, doch der Manchester-City-Stürmer wählte offensichtlich seinen falschen Fuß und schoss aus nächster Nähe am Tor vorbei (4.).
Heinze hechtet zum 1:0
Nur zwei Minuten später zielte Heinze umso genauer: Der
Marseille-Verteidiger verwertete im Flug einen Veron-Corner von
rechts wuchtig ins linke Kreuzeck zur schnellen, aber bereits zu
diesem Zeitpunkt verdienten 1:0-Führung (6.).
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Maradona, von dem seine Kritiker behaupten, Argentinien könne trotz ihm den Titel holen, jubelte an der Outlinie im silbergrauen Anzug ausgelassen.
"Super Eagles" im Winterschlaf
Die "Super Eagles" aus Nigeria spielten in der Folge zwar brav mit,
aber nicht mehr. Die "Albiceleste" hatte hingegen durch Higuain nach
Pass von Tevez die nächste gute Chance (21.). Doch Nigeria-Torhüter
Vincent Enyeama warf sich erfolgreich in den Schuss, der das 2:0
hätte sein müssen.
Nach einem verzogenen Schuss in der 27. Minute durch Chinedu Obasi war eine Zeit lang Ruhe angesagt, ehe Messi nach einem raffiniertem Freistoßzuspiel in den Strafraum mit einem gefühlvollen Schlenzer in die linke Kreuzecke nur von den Fingerspitzen Enyeamas geschlagen wurde (32.).
Ordnungsruf für Maradona
Ohne weitere Topchancen ging die Partie vor 55.700 Zuschauern in die
Pause - ein gutes Zeichen für die Argentinier, bei denen der
lebhafte Maradona immer wieder vom vierten Offiziellen zur Ordnung
gerufen werden musste.
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Wie die FIFA-Statistiker in der Halbzeit verkündeten, haben die Südamerikaner von 24 WM-Spielen, bei denen sie zur Pause führten, 23 gewonnen. Nur einmal verloren sie, das aber ausgerechnet 1930 im WM-Finale gegen Uruguay.
Argentinien kontrolliert
Doch nach dem Seitenwechsel änderte sich der Spielverlauf nicht.
Argentinien kontrollierte souverän das Spiel, Messi zeigte seine
Klasse mit Tempodribblings.
Bei Nigeria versuchte Coach Lars Lagerbäck mit zwei Wechseln (Martins und Odemwingie), neues Feuer zu entfachen. Doch die "Superadler" blieben weiterhin von der Fußballmuse ungeküsst.
Enyeama nicht zu bezwingen
Als es schließlich so aussah, dass Nigeria doch besser ins Spiel
finden würde, scheiterte Messi nach einem Konter mit einem Schuss
nur knapp. Die Argentinier konnte eine 4:2-Überzahl nicht zum 2:0
verwerten (65.).
Kurz darauf fand auch Higuain neuerlich seinen Meister im starken Enyeama, der schon in der Europa League mit Hapoel Tel Aviv die Rapid-Stürmer verzweifeln ließ.
Taiwo fehlen nur Zentimeter
Die größte Chance für Nigeria hatte in dieser Phase Taye Taiwo, der
es seinem Marseille-Teamkollegen Heinze mit einem Tor nachmachen
wollte. Doch der "Spitz" Taiwos von der Strafraumgrenze verpasste
den rechten Pfosten um wenige Zentimeter (71.).
Chancen, aber keine Tore
Auch die Argentinier versuchten noch einen Anlauf auf das zweite Tor
und brachten Maxi Rodriguez für Veron (74.) und Inters
Champions-League-Helden Diego Milito für Higuain (79.).
Messi wäre das 2:0 auch benahe gelungen (82.), doch er traf allein auf Enyeama zulaufend nur den Nigeria-Schlussmann. Im Gegenzug schloss Kalu Uche eine gute Aktion der "Super Eagles" mit einem "eingesprungenen" Schuss nur schlecht ab.
Glanzlos, aber wichtig
Messi hatte in der Schlussminute noch einmal die Möglichkeit auf
einen klareren Sieg, aber am Ende machte Mitfavorit Argentinien ohne
zu glänzen mit dem 1:0 gegen einen unangenehmen Gegner den ersten
Schritt zum möglicherweise dritten WM-Titel.
Martin Wagner, ORF.at
WM-Gruppe B, erster Spieltag
Samstag: Argentinien - Nigeria 1:0 (1:0)
Ellis-Park-Stadion Johannesburg, 55.700 Zuschauer, SR Stark (GER)
Tor: Heinze (6.)
Gelbe Karten: Gutierrez bzw. Haruna
Argentinien: Romero - Demichelis, Samuel, Heinze - Gutierrez, Veron (74./Rodriguez), Mascherano, Di Maria (85./Burdisso) - Messi - Higuain (79./Milito), Tevez
Nigeria: Enyeama - Odiah, Shittu, Yobo, Taiwo (75./Uche) - Etuhu, Kaita, Haruna - Obasi (60./Odemwingie), Yakubu, Obinna (52./ Martins)
Die Besten: Messi, Tevez, Samuel bzw. Enyeama
Statistik:
Argentinien | Nigeria | |
Torschüsse | 7 | 1 |
Schüsse | 20 | 9 |
Fouls | 7 | 8 |
Eckbälle | 10 | 4 |
Abseits | 0 | 0 |
Ballbesitz: | 58 Prozent | 42 Prozent |