Junuzovic ist "Fußballer des Jahres"
Der 23-Jährige ging in der von der APA - Austria Presse Agentur zum 27. Mal unter den zehn Trainern der tipp3-Bundesliga durchgeführten Wahl mit 15 Punkten Vorsprung als Sieger 2010 hervor.
Auf den Ehrenplätzen landeten mit Respektabstand ÖFB-Legionär Christian Fuchs (FSV Mainz 05/13) und Roman Kienast (Sturm Graz/10).
"Das ist
eine große Ehre"
"Das ist eine große Ehre. So einen Titel bekommt man
nicht alle Tage. Ich bin etwas überrascht, aber sehr
stolz darauf", sagte der Mittelfeldspieler, der 1992
wegen des Bürgerkriegs in seiner früheren Heimat
Jugoslawien mit seinen Eltern und seiner Schwester
nach Kärnten als Flüchtling gekommen war.
Die Familie hatte sich damals in Kühnsdorf niedergelassen, von wo "Sladdi" seinen Weg zum Vorzeige-Profi antrat.
Nachfolger
von Hofmann
Junuzovic, der Nachfolger von Rapid-Kapitän Steffen
Hofmann ist, holte den "Titel" erstmals nach acht
Jahren, seit dem Slowaken Vladimir Janocko (2002),
wieder nach Favoriten.
Er trug sich als insgesamt sechster Violetter (acht Erfolge) auf der Ehrentafel ein, die Ivica Vastic mit vier Wahlsiegen vor Herbert Prohaska (3) anführt.
Der einstige "Schneckerl" triumphierte jedes Mal im Austria-Dress. Vastic, Österreichs einziger WM- und EM-Torschütze auch mit violetter Spielervergangenheit, schaffte dies dreimal im Sturm-und einmal im LASK-Trikot.
Vier Mal
Erster
Der Einzug des im Sommer 2009 von Austria Kärnten
zur Wiener Austria gewechselten Junuzovic in den
erlauchten Kreis der Jahresbesten - wählbar waren
alle in der Bundesliga spielenden Akteure (aber
keiner vom eigenen Verein) und im Ausland
engagierten Österreicher - fiel eindrucksvoll aus.
Gregoritsch schwärmt
Mit Junuzovic freuten
sich nicht nur seine
Mitspieler, seine
Trainer und alle
Veilchen-Fans, sondern
auch Werner Gregoritsch.
"Ich habe ihn im Alter von 12 Jahren in die Akademie zum GAK geholt", erzählte der Betreuer des Kapfenberger SV. Natürlich war für ihn sein Ex-Schützling 2010 die Nummer eins. "Er ist der Beste, weil er in einer spielerisch starken Mannschaft trotz seiner Jugend die Akzente setzt", meinte der Steirer.
"Großer Schritt nach
vorn"
Für Georg Zellhofer, den
Coach von Schlusslicht
LASK, ist Junuzovic der
"Aufsteiger der Saison",
der eine sehr gute
Entwicklung gemacht
habe. Er besitze hohe
Laufbereitschaft und sei
torgefährlich. Sturms
Franco Foda und Paul
Gludovatz von der SV
Ried wählten ebenfalls
den Austrianer.
Der Deutsche bescheinigte ihm in diesem Jahr einen "großen Schritt nach vorn, in seiner Persönlichkeit und in seiner Art und Weise wie er spielt". Er besitze noch großes Potenzial.
Gludovzatz lobt
Gludovatz, der Junuzovic
auf dem Weg zum vierten
Platz der U20-WM im
Sommer 2007 unter seinen
Fittichen hatte, sparte
ebenfalls nicht mit Lob.
"Er ist mehr als ein
Spielgestalter geworden
- mit zielorientierten
Pässen und Toren. Er hat
einen großen Schub nach
vorne gemacht", betonte
der Burgenländer.
Junuzovic ist natürlich
auch für seinen Trainer
ein würdiger Sieger.
"Er hat sich enorm entwickelt und das Gefühl, der Leader zu sein, das gibt ihm Auftrieb. Er spielt attraktiv, mit Leidenschaft und reißt die anderen mit", meinte Karl Daxbacher.
Pacult setzt auf Fuchs
Rapid-Coach Peter Pacult,
der Junuzovic auf Platz
drei setzte, und Peter
Schöttel (SC Wr.
Neustadt) wählten Fuchs.
"Er hat schon für den VfL Bochum gut gespielt und ist jetzt in einer starken Mainzer Mannschaft eine Stütze", lautete die Begründung von Pacult.
"Er spielt in einer der besten Mannschaften in der Bundesliga eine tragende Rolle und bringt auch im Nationalteam gute Leistungen", gab Schöttel zu Protokoll.
Daxbachers Wahl
Für Kienast entschieden
sich "Bullen-Dompteur"
Huub Stevens ("Ein
effektiver Stürmer, der
sehr mannschaftsdienlich
spielt") und
Mattersburg-Trainer
Franz Lederer ("Er hat
über das Ausland seinen
Weg zurückgefunden, als
man ihm die Qualität
fast schon abgesprochen
hat").
Walter Kogler von Aufsteiger Wacker Innsbruck gab Hofmann seine Stimme, weil er der wichtigste Spieler seiner Mannschaft sei. "Er bringt sehr viel auf dem Platz und auch außerhalb", erklärte der Kärntner. Und Daxbacher ("kein Spieler überzeugte mich restlos") entschied sich für Dusan Svento, "weil er internationale Klasse repräsentiert".