Cavendish räumte wieder ab
Erfolgreichster
Etappenjäger war neuerlich der Brite Mark Cavendish.
Nach sechs Erfolgen 2009 setzte sich der 25-jährige
Sprintstar aus dem Eisel-Team HTC-Columbia auf fünf
Teilstücken im Massensprint durch. Zuletzt am
Sonntag nach den letzten 102 Kilometern auf den
Champs Elsees in Paris, wo er Alessandro Petacchi
auf Platz zwei verwies. Der 36-jährige Italiener
sicherte sich jedoch erstmals das Grüne Trikot des
Punktebesten.
Contador ließ sich
bei der 97. Auflage in den Bergen nicht
distanzieren, es gelang ihm aber bei seinen Attacken
auch nicht, Schleck viel Zeit anzunehmen. "Radsport
ist nicht Mathematik, es klappt nicht immer alles
wie geplant. Es gab Momente, in denen ich
schwächelte. Ich habe zum Teil nicht gut geschlafen,
hatte Bauchschmerzen, aber am Ende ist doch alles
gut gelaufen."
"Ich war nicht in
der besten Verfassung, obwohl ich mich akribisch
vorbereitet habe", erklärte Contador, dem aus der
Saison 2006 ein Makel wegen einer angeblichen
Verwicklung in den spanischen Fuentes-Dopingskandal
anhaftet. Sein Name tauchte aber in den
Polizeiunterlagen nie auf.
Konkurrenz
war chancenlos
Die Tour lief schon
früh auf ein Duell der zwei Asse hinaus, die
nächsten Verfolger waren relativ klar distanziert.
Der Russe Denis Menchov, ein früherer Gewinner von
Vuelta und Giro, übernahm den dritten Rang (+2:01
Minuten) erst im Zeitfahren am Samstag vom
spanischen Olympiasieger Samuel Sanchez, der Vierter
(+3:40) wurde. Der zweifache Tour-Zweite Cadel Evans
(AUS) trug zwar einen Tag das Gelbe Trikot, fiel
aber auf der nächsten Alpenetappe wegen eines zuvor
erlittenen Ellbogenbruchs aussichtslos zurück.
Tour-Rekorsieger
Lance Armstrong, der nach seinem siebenten Sieg 2005
den Rücktritt erklärt und 2009 mit einem dritten
Gesamtrang zurückgekehrt war, musste sich bei seinem
letzten Antreten in Frankreich nach Stürzen mit der
Rolle des Mitläufers abfinden.
Ein Trostpflaster
für den fast 39-Jährigen, der sich Ermittlungen der
US-Behörden nach Doping-Aussagen seines
Ex-Teamkollegen Floyd Landis gegenübersieht, war der
Sieg mit RadioShack in der Teamwertung. Auf der
letzten Bergetappe in den Pyrenäen kam er mit einer
Spitzengruppe auf Rang sechs.
Armstrongs
Aktion unterbunden
Eine persönliche
Genugtuung blieb ihm am Schlusstag versagt als sein
Team mit schwarzen Trikots mit der Nummer 28
antreten wollte. Dies sollte an die geschätzten 28
Millionen Krebskranken erinnern. Doch der
Weltverband untersagte diese Aktion. Armstrong, der
eine Krebserkrankung überwunden hat, unterstützt mit
seiner Stiftung Livestrong den Kampf gegen Krebs.
Von den drei bei der
Tour angetretenen Österreichern durfte nur Bernhard
Eisel jubeln. Als Helfer im HTC-Columbia-Rennstall
war er jeweils in der unmittelbaren
Sprintvorbereitung des fünffachen Etappensiegers
Mark Cavendish engagiert, in den Bergetappen spielte
er den "Leithammel" für den Briten.
Thomas Rohregger
vermochte sich bei seinem Tour-Debüt im Team Milram,
das am Saisonende nach Abgang des Sponsors ziemlich
sicher aufgelöst wird, nicht in Szene zu setzen. Dem
Tiroler machten die nach einem Sturz wieder akut
gewordenen Probleme eines früheren Rippenbruchs zu
schaffen. Debütant Markus Eibegger (Team
Footon-Servetto) musste auf der neunten Etappe wegen
Fiebers und Bronchitis aufgeben.