Die Niederländer holen sich den Vorteil zurück. Mit einem
Block sorgt Schuil für den Schlusspunkt unter einem
hochklassigen EM-Finale.
Gedämpfte Freude
über Silber
Silber ist für Doppler/Mellitzer
der größte Erfolg ihrer gemeinsamen Karriere. Die Freude
darüber stellt sich aber erst langsam ein. Unmittelbar nach
Matchende steht beiden die Enttäuschung ist Gesicht
geschrieben. Bei der Siegerehrung ringen sich beide gequälte
Lächeln ab.
"Jetzt, so kurz danach
schmerzt die Niederlage natürlich, vor allem weil wir ja die
Chance hatten mit eigener Kraft den Sack zuzumachen", ist
Clemens auch im ersten Statement enttäuscht.
Freude über starke
Leistung
Am Ende überwiegt aber doch
die Freude über eine starke Vorstellung: "Was wir hier bei
der EM und auch schon in Klagenfurt gezeigt haben, ist genau
das wo wir hinwollen. Wir waren zu den Saison-Höhepunkten in
Top-Form!"
"Wir haben heute EM-Silber
gewonnen und nicht Gold verloren", kann Mellitzer nach der
ersten Enttäuschung jubeln. "Es war sensationell, wir haben
gekämpft wie die Löwen! Danke an Alle, die an uns geglaubt
haben."
Eines ist für den Tiroler
klar: "Es war eine unglaubliche Partie von beiden Seiten,
noch länger, und beide Teams hätten auf der Trage vom Feld
getragen werden müssen."
Kampfansage zum
Schluss
Für Clemens Doppler ist
Silber die dritte EM-Medaille seiner Karriere. Die ersten
beiden glänzten in Gold: 2003 gewann er sensationell mit Nik
Berger, 2007jubelte er mit Peter Gartmayer über Gold.
"Meinen dritten EM-Titel
hole ich mir 2012", schickt der Oberösterreicher eine
Kampfansage an die Konkurrenz.
Nummerdor/Schuil
schreiben Geschichte
Nummerdor/Schuil schreiben
mit dem Sieg Geschichte: Als erst zweites Duo der Geschichte
krönen sie sich zu dreifachen Europameistern.
Wie den Schweizer Brüdern
Martin und Paul Laciga gelingt dies den ehemaligen
Weltklassen-Hallenvolleyballern in Serie. Nach der
Final-Niederlage 2007 in Valencia gewinnen Nummerdor/Schuil
die Euorpameisterschaften 2008, 2009 und 2010.
"Beide hätten Sieg
verdient"
"Heute hat man gesehen,
warum es immer schwer ist, ein Turnier zu gewinnen", mein
ein geschlauchter Reinder Nummerdor. "Teams wachsen über
sich hinaus, so wie die Beiden, die unglaublich „on fire“
waren."
"Ich bin sehr müde, ich bin
tot, aber überglücklich über unser drittes EM-Gold in Serie.
Beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt", so der
33-Jährige.
"Das zeigt, was
alles möglich ist"
Auch ÖVV-Präsident Peter
Kleinmann hatte vor Ort mitgefiebert und war begeistert von
der überraschenden Turniervorstellung des Duos.
"Das zeigt, was im
Volleyball möglich ist. Wenn einer vor einem Jahr gesagt
hätte, dass Mellitzer ins EM-Finale kommt, dann hätte man
ihm die weiße Weste mit den langen Ärmeln angezogen. Das ist
auch eine Riesenmotivation für die Hallen-Heim-EM im
kommenden Jahr", erklärt Kleinmann.