Filzmoser jubelt über zweites EM-Gold
Die Welserin gewinnt in Istanbul das Finale der Gewichtsklasse bis 57 kg gegen die Portugiesin Telma Monteiro und sichert sich so ihren zweiten EM-Titel.
Gegen die Weltranglisten-Zweite setzt sich die 30-jährige Weltranglisten-Dritte in der Verlängerung wegen einer Disqualifikation (für Beingreifer) ihrer Gegnerin durch.
"Trainer Udo
Quellmalz hat mich taktisch bestens eingestellt
- ohne ihn hätte ich das hier nie geschafft",
sagt die Gewinnerin.
Ludwig Paischer (bis 60 kg) sowie Andreas Mitterfellner und Michael Mayr (beide bis 66 kg) scheitern am ersten Tag der Titelkämpfe in der Vorrunde.
Alte Rechnung beglichen
Erstmals richtig Nerven beweisen muss Filzmoser im Halbfinale. In der Neuauflage des Vorjahrsfinals gegen die Rumänin Corina Caprioriu gelingt der Österreicherin die Revanche.
In einem intensiven Kampf macht Filzmoser erst wenige Sekunden vor dem Ablauf der Zeit die entscheidende Yuko-Wertung.
Gegen Bozovic benötigt sie gerade einmal 26 Sekunden. Mit ihrer insgesamt siebten EM-Medaille (2/1/4) beweist Filzmoser, dass ihre Entscheidung, sich nach der Handverletzung im November 2010 eine kurze Auszeit zu nehmen, richtig war.
"Ich habe für Claudia gekämpft"
Filzmoser widmete die Medaille ihrer langjährigen Trainingspartnerin. "Claudia wird sich mitfreuen", meinte Filzmoser zwei Tage nach dem Begräbnis der verstorbenen Olympia-Zweiten von Athen 2004.
"Es war für meine emotionale Situation wichtig, dass ich noch am Dienstag von Claudia Abschied nehmen durfte. Ich habe für Claudia gekämpft. Diese Medaille gehört nur uns zwei. In mir sind in Istanbul ungeahnte Kräfte freigeworden", kommentiert die 30-Jährige ihren starken Auftritt.
"Dieser Titel ist für mich emotional ganz anders als der erste 2008. Die Gedanken an Claudia Heill waren während des ganzen Wettkampftages da. Besonders, als klar war, dass ich im Finale bin."
Wieder nichts zu holen für Lupo
Teamkollege Ludwig Paischer muss hingegen in dieser Saison weiterhin auf ein Erfolgserlebnis warten.
Zum Aufwärmen vernascht der Olympia-Zweite noch den Schweizer Ludovic Chammartin mit zwei Waza-aris in drei Minuten.
Im anschließenden Achtelfinale ist allerdings gegen den Esten Elnur Aliev Endstation. Der Balte befördert den 29-Jährigen mit zwei Waza-ari-Wertungen (Konter bzw. Uchi-mata) aus dem Bewerb.
Damit bleibt Lupo erstmals seit 2006 ohne EM-Medaille.
Auch im Weltcup läuft es für Paischer bislang nicht nach Wunsch. Sein letzter Podestplatz datiert auf den 15. Oktober des Vorjahres, als er beim Grand Prix in Rotterdam den zweiten Platz holte.
Mitterfellner beugt sich Favoriten
Bei der Heim-EM im Vorjahr überraschte Andreas Mitterfellner noch mit Bronze. Diesmal ist allerdings im Achtelfinale gegen den Weltranglisten-Zweiten Alim Gadanov Endstation.
Dabei startet der Steirer überfallsartig und macht gleich zu Beginn eine Yuko-Wertung. Der Russe entscheidet den Kampf allerdings durch ein Waza-ari für Beinwurf für sich.
Zum Auftakt kann Mitterfellner Andreas Krassas sehr sehenswert auskontern. Der Zypriote fährt bei einem Uchi-mata-Angriff vorbei, der Österreicher übernimmt die Bewegung und knallt seinen Kontrahenten mit Ippon auf die Matte.
Mayr verliert im „Golden Score“
Neben Mitterfellner geht mit Michael Mayr noch ein zweiter ÖJV-Kämpfer in der Klasse bis 66 kg an den Start.
Der Flachgauer unterliegt allerdings gleich zum Auftakt dem Rumänen Dan Fasie in der Verlängerung durch zwei Bestrafungen.
Am Freitag folgen die mittleren Gewichtsklassen. Aus österreichischer Sicht mit Peter Scharinger (bis 73 kg), der auf den Sieger aus Lazarou (CYP) und Huysuz (TUR), und Hilde Drexler (bis 63 kg), die gegen Karadag (TUR) beginnt.Quelle: LAOLA1.at