Traum vom Klagenfurt-Podest ist aufgeschoben
Sara Montagnolli kämpft verbissen um den Podestplatz beim Heimspiel
Wien - Auch der zweite Anlauf auf das Podest beim Grand Slam in Klagenfurt ist nicht von Erfolg gekrönt.
Sara Montagnolli und Barbara Hansel belegen wie 2009 beim Heimspiel am Wörthersee Rang vier.
Ganz oben stehen Larissa/Juliana, die ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen.
Chancen waren da
Die Chance für Sara Montagnolli und Barbara Hansel auf den größten Karriere-Erfolg ist vor allem im Semifinale da.
Gegnerinnen sind mit Vivian/Lima zwei Qualifikantinnen, die erstmals in einem World-Tour-Hauptbewerb stehen. Allerdings kommt das Duo aus Brasilien - was genug über die Qualitäten des Duos aussagt.
Bereits in der Gruppenphase trafen die beiden Duos aufeinander, da mussten sich Sara und Babsi überraschend klar in zwei Sätzen geschlagen geben.
Knappe Semifinal-Niederlage
Dementsprechend heiß sind die Staatsmeisterinnen auf die Revanche. In einem spannenden ersten Satz holen sich Sara und Babsi den ersten Satzball, können diesen aber nicht nützen.
Aber auch die Brasilianerinnen lassen zunächst Chancen aus, ehe sie ihren dritten Satzball zum 26:24 verwandeln.
Im zweiten Satz setzen sich Vivian/Lima rasch ab. Montagnolli/Hansel kämpfen zwar weiter, finden aber nicht mehr den Anschluss und verlieren 17:21.
"Die Brasis haben es gut gespielt, haben gut serviert. Wir haben uns schwer getan, Punkte zu machen", analysiert Sara. "Im ersten Satz hatten wir Chancen, haben sie leider nicht gemacht."
Bronze verpasst
Im kleinen Finale bietet sich nochmals eine Chance auf den ersten ÖVV-Platz in Klagenfurt. Montagnolli/Hansel treffen auf Goller/Ludwig, die sie vor einer Woche in Marseille in zwei Sätzen schlagen konnten.
In Klagenfurt werden die beiden Deutschen allerdings ihrer Favoritenrolle gerecht. Im ersten Satz spielen Goller/Ludwig groß auf und gewinnen klar 21:15.
Im zweiten Satz kommen Sara und Babsi nach 10:13-Rückstand nochmals zurück, haben sogar einen Satzball. Den können sie nicht nützen und verlieren schließlich 21:23.
"Wir haben das Spiel genießen können"
Die Enttäuschung über den verpassten Podestplatz hält sich aber in Grenzen. "Obwohl wir verloren haben, haben wir das Spiel genießen können", so Sara nach dem Spiel. "Das war die Woche meines Lebens! 2 Top Resultate innerhalb von 7 Tagen, ich bin überwältigt!"
Babsi weiß: "Es hat nicht viel auf die Medaille gefehlt. Wir sind trotz der Niederlage happy. Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Turnier zufrieden."
Die Ziele des Duos steigen mit den Erfolgen. "Es ist unsere zweite Saison. Es ist uns letztes Jahr schon zeitweise sehr gut aufgegangen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir noch konstanter werden. Dann stehen wir auch da oben."
"Entschuldigung" von Deutschen
Für die Gegnerinnen gibt es Lob: "Sara und Laura haben im kleinen Finale wirklich sehr gut gespielt. Da kann man nur gratulieren."
Laura Ludwig "entschuldigt" sich bei den Fans: "Es tut uns leid, dass wir gerade hier in Klagenfurt gegen Sara und Babsi gewonnen haben. Es ist immer schwer, hier in Klagenfurt gegen Österreich zu spielen. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht."
Triumphzug für Larissa/Juliana
Spaß haben anschließend auch Larissa/Juliana im großen Endspiel.
Das beste Team der Welt dominiert den ersten Satz gegen ihre Landsfrauen Vivian/Lima und gewinnt ganz klar 21:13. Larissa/Juliana begehen dabei nur einen einzigen Eigenfehler (beim ersten Satzball).
Im zweiten Satz können die Qualifikantinnen besser mithalten. Im Finish setzen sich Larissa/Juliana aber wieder ab, brauchen aber vier Matchbälle, ehe sie über den 21:19-Sieg jubeln können.
"Einfach toll, hier zu spielen"
"Ich kann es gar nicht erklären", meint Larissa angesprochen auf ihre Hochform. "Es war für uns gar keine so gute Woche", meint die Blockspielerin. "Aber es ist immer besser geworden. Es war eine Herausforderung, hier zu spielen."
Eine Herausforderung, die Spaß macht: "Es ist einfach toll, hier zu spielen. Es bedeutet mir so viel, hier in dieser Arena zu gewinnen."
Partnerin Larissa hat das Finale Brasilien gegen Brasilien genossen: "Das ist immer etwas besonderes. Es war ein Super-Turnier für Brasilien."
"Die sind immer super eingestellt, sind athletisch extrem gut. Sie lösen die Sachen immer sehr gut. Larissa hat einen Super-Arm, Juliana macht das mit der Sprungkraft.", erklärt Sara das Erfolgs-Rezept der beiden Brasilianerinnen.
Rekordliste
Mit dem zweiten Klagenfurt-Sieg rücken Larissa/Juliana in der Rekordliste den Leaderinnen May-Treanor/Walsh wieder näher.
Die Brasilianerinnen halten nun bei 34 Siegen auf der World Tour, May-Treanor/Walsh führen diese Liste mit 38 Siegen am.
Philipp Bachtik
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