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Lakers zum 16. Mal NBA-Champion

 

Wien - Die Los Angeles Lakers sind zum 16. Mal NBA-Champion und rücken Rekordmeister Boston damit bis auf einen Triumph nahe.

Im entscheidenden Spiel 7 in der Nacht auf Freitag setzte sich der Titelverteidiger zuhause gegen die Celtics nach 13 Punkten Rückstand im dritten Viertel trotz einer dürftigen Trefferquote von 32,5 Prozent mit 83:79 durch.

Das Trio Kobe Bryant (23 Punkte, 15 Rebounds), Ron Artest (20) und Pau Gasol (19, 18 Rebounds) überragte. Bryant wurde zum zweiten Mal zum Finals-MVP gewählt.

Paul Pierce (18, 10 Rebounds), Kevin Garnett (17) und Rajon Rondo (14, 10 Assists) führten Boston an. Rasheed Wallace ersetzte den verletzten Kendrick Perkins und lieferte mit elf Punkten eine starke Partie ab.

 

L.A. trifft kein Scheunentor, dominiert aber am Rebound

Die Partie begann kurios: Die Lakers dominierten die Celtics im ersten Viertel am Rebound total und holten gleich zehn Offensiv-Boards, fünf davon durch Gasol, Boston dagegen keinen einzigen.

Gleichzeitig traf L.A. im ersten Abschnitt ganze 22,2 Prozent aus dem Feld (6/27), die Celtics 58,8 Prozent (10/17).

Trotz der miserablen Trefferquote führten die Hausherren nach sieben Minuten noch 11:10, bis zur ersten Pause ging jedoch nichts mehr und Glen Davis führte die Gäste mit sechs Punkten zu einer 23:14-Führung.

Kobe Bryant (1/7) strauchelte ebenso wie Gasol (2/8), der jedoch schon sechs Rebounds auf dem Konto hatte.

Lakers fallen nach Run wieder ab

Das zweite Viertel begann völlig konträr: Boston fand sich gegen die toughe Defense der Lakers nicht zurecht, L.A. kam ins Rollen.

Vor allem Ron Artest war es zu verdanken, dass sein Team mit einem 11:0-Run auf 25:23 stellte, ehe Rajon Rondo nach fast fünf Minuten die ersten Celtics-Punkte im Abschnitt erzielen konnte.

Danach ähnelte das Spiel jedoch wieder der Anfangsphase, mit dem Unterschied, dass die Celtics den Rebound etwas besser im Griff hatten. Ein starker Paul Pierce führte Boston zu einer 40:34-Halbzeit-Führung.

Auch nach 24 Minuten hielten die Lakers bei katastrophalen Prozentsätzen: 26 aus dem Feld und 50 von der Freiwurflinie.

Gasol, der einige Male geblockt wurde, hielt bei 3/12 und Bryant, der viele schlechte Würfe nahm, gar nur bei 3/14. Stark dafür Artest, der alleine im zweiten Viertel zwölf Punkte erzielte.

Celtics nach 28 Minuten 13 Punkte voran

Nach Seitenwechsel änderte sich wenig am Bild, beide Teams kämpften extrem hart, offensiv hatte die Partie kaum etwas zu bieten.

Dank Kevin Garnett und Rajon Rondo bauten die Celtics ihre Führung bis auf 13 Punkte aus (49:36 in der 28. Minute).

Die Lakers steckten aber nicht auf und spielten hervorragende Defense.

Bryant und Gasol fanden in der Folge etwas besser ins Spiel und räumten am Rebound kräftig ab, aber vor allem Lamar Odom sorgte mit seinen Aktionen dafür, dass der Rückstand nach drei Vierteln nur vier Punkte betrug (53:57).

Schlussviertel gehört den Lakers

Im Schlussabschnitt kippte die Partie endgültig. 7:29 Minuten vor dem Ende glich Artest erstmals seit Beginn des zweiten Viertels aus (61:61).

Der bis dahin unauffällige Ray Allen sorgte zwar noch für ein kleines Celtics-Hoch, aber als Bryant knapp sechs Minuten vor Schluss mit zwei Freiwürfen auf 66:64 stellte, stand das Staples Center Kopf.

Die Celtics wussten sich in der Offense nicht zu helfen und erzielten fast fünf Minuten lang keinen Feldkorb. Auf der Gegenseite schickten sie die Lakers oft an die Linie, wo diese immer sicherer wurden.

Gasol-Time und Dreier-Serie

Über Pau Gasol, effizientester Spieler der Partie und der gesamten Finals, liefen einige Angriffe in Serie und der Spanier dankte es mit sieben Punkten innerhalb von knapp drei Minuten.

Als er nach einem Block gegen Paul Pierce mit einem schwierigen Turnaround-Jumper 1:30 vor Schluss auf 76:70 stellte, schien eine Vorentscheidung gefallen.

Doch danach hagelte es regelrecht Dreier: Zuerst durch Wallace, dann traf Artest und schließlich verkürzte Ray Allen 51 Sekunden vor Ende auf 76:79 aus Sicht Bostons.

Vujacic behält die Nerven

Auch Bryant versuchte aus der Distanz, den Offensiv-Rebound nach seinem Fehlwurf sicherte Gasol, und Bryant stellte mit zwei Freiwürfen 26 Sekunden vor Schluss auf 81:76.

Ray Allen verwarf auf der anderen Seite, Rondo schnappte jedoch Gasol den Rebound weg und sorgte mit einem Dreier zum 79:81 16 Sekunden vor dem Buzzer nochmals für Spannung.

Der nur fünf Minuten eingesetzte Sasha Vujacic behielt 11,7 Sekunden vor Schluss bei zwei Freiwürfen die Nerven, die Celtics trafen danach nicht mehr.

"Der schönste Titel"

"Dieser ist bei weitem der schönste", jubelte Bryant nach seinem fünften Titel. "Er war der bei weitem schwierigste."

Auch für Gasol ist sein zweiter besser als der erste: "Wir mussten mehr dafür leiden."

Artest, der als einziger Laker zum ersten Mal triumphierte und in Spiel 7 über sich hinaus wuchs, bedankte sich bei seinen Freunden, aber auch bei seiner Psychiaterin: "Sie hat mir wirklich sehr geholfen, entspannter zu werden."

Coach Phil Jackson zog mit seinem elften Ring mit Celtics-Legende Bill Russell gleich. Ob er auf den alleinigen Rekord losgehen wird, will er erst in einer Woche entscheiden.

Viele Tränen bei den Celtics

Celtics-Coach Doc Rivers lobte zunächst den Gegner: "Sie waren grandios."

Besonders angetan zeigte er sich jedoch von seinem Team, das in der kommenden Saison wohl nicht mehr in dieser Zusammensetzung bestehen wird.

"In der Kabine wird viel geweint. Viele Leute, denen dieser Titel so wichtig war. Ich glaube nicht, dass ein Auge trocken blieb."

Für die Celtics bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Sie haben in der abgelaufenen Saison gleich 15-mal einen zweistelligen Vorsprung verspielt, aber ausgerechnet im Finale 7 erstmals in den Playoffs.

NBA-Finals, Spiel 7, Donnerstag (Ortszeit):

L.A. Lakers - Boston Celtics 83:79 (14:23, 34:40, 53:57)

Lakers: Bryant 23 (6/24 aus dem Feld, 15 Rebounds), Artest 20 (7/18, 5 Steals), Gasol 19 (6/16, 18 Rebounds, 4 Assists), Fisher 10 (2/2 3er), Odom 7 (7 Rebounds), Bynum 2 (6 Rebounds, 19 Minuten), Vujacic 2, Farmar, Brown, Powell

Celtics: Pierce 18 (5/15, 10 Rebounds), Garnett 17 (8/13, 4 Blocks), Rondo 14 (6/13, 10 Assists, 8 Assists), R. Allen 13 (3/14), Wallace 11 (8 Rebounds), Davis 6 (9 Rebounds), Robinson, T. Allen, Scalabrine, Finley

Feldwurfquote: 32,5% : 40,8%
Freiwürfe: 25/37 : 15/17
Rebounds: 53:40
Offensiv-Rebounds: 23:8
Assists: 11:18
Blocks: 3:7
Turnovers: 11:14

Endstand in der Best-of-seven-Serie: 4:3

 

Quelle: laola1

 

 

 

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