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Melzer gewinnt Doppelbewerb in Wimbledon

Jürgen Melzer und Philipp Petzschner sind am "heiligen Rasen" nicht zu schlagen
London - Der Duke of Kent hat die Siegertrophäen überreicht, die Spieler hatten sich aber schon zuvor auch jeweils einen Ball als Andenken gesichert.

Der Österreicher Jürgen Melzer und der Deutsche Philipp Petzschner gewannen am Samstag bei den All England Championships in Wimbledon den Herren-Doppel-Bewerb.

In souveräner Manier entschied das ungesetzte Duo das Finale gegen die als Nummer 16 gereihten Robert Lindstedt/Horia Tecau (SWE/ROM) mit 6:1,7:5,7:5 für sich.

"Ein unglaubliches Gefühl"

"Es war ein unglaubliches Gefühl, die Trophäe zu bekommen, aber das ging so schnell, das muss ich mir in einer ruhigen Minute mal durch den Kopf gehen lassen", erklärte Melzer, der erst der zweite Österreicher ist, der einen Doppelbewerb in einem Grand-Glam-Turnier gewonnen hat.

Zuvor war dies 2007 Julian Knowle mit dem Schweden Simon Aspelin bei den US Open gelungen. Knowle stand zudem 2004 im Endspiel auf dem "heiligen Rasen", das er allerdings verlor.

"Ergänzen uns sehr gut"

Melzer/Petzschner spielten erst das siebente gemeinsame Turnier, der große Erfolg nach so kurzer Zeit verspricht einiges für die Zukunft.

"Wir sind einfach zwei sehr gute Einzelspieler, die auch Doppel spielen können. Die Frage war nur, wie gut wir zusammenpassen."

"Und als wir zu Beginn des Jahres gleich ein Turnier zusammen gewannen, merkten wir, dass wir uns sehr gut ergänzen. Und hier in Wimbledon haben wir wirklich ausgezeichnet gespielt", sagte Melzer, dessen jüngster Erfolgslauf nach French-Open-Halbfinale und Wimbledon-Achtelfinale (jeweils Einzel) eine schöne erste Krönung erfuhr.

"Größter Erfolg meiner Karriere"

Melzer hatte schon vor dem Finale klargemacht, dass ein Sieg am Samstag im Doppel das Highlight der Karriere wäre und unterstrich dies nach erfolgreich erledigter Arbeit nochmals.

"Das ist mein größter Erfolg, keine Frage. Man kann es drehen und wenden, wie man will, das ist ein Grand-Slam-Titel. Das ist einfach cool", meinte Melzer, für den es in Summe der dritte Grand-Slam-Titel ist.

Zwei hat er 1999 auf Junioren-Ebene erreicht, als er das Einzel in Wimbledon und das Doppel bei den Australian Open für sich entschied.

Guter Start war wichtig

Im Finale, erklärte Melzer, sei wichtig gewesen, einen guten Start hinzulegen. "Dass wir gleich im ersten Game ein Break geschafft haben. So bekamen wir Oberwasser. Ihr wichtigster Schlag ist der Aufschlag, und den konnten wir gleich zu Beginn entschärfen."

"Danach ging es uns ganz locker von der Hand. Wir waren bei ihren Aufschlagspielen fast immer dran, und so bekamen sie Druck, mussten beim ersten etwas Tempo rausnehmen. Wir haben uns wirklich sehr gut präsentiert."

Petzschner und Melzer auch abseits des Platzes ein Team

Und das wollen sie auch in Zukunft, sie werden weiter in Grand-Slam-Turnieren zusammen antreten. Melzer und Petzschner verstehen sich aber auch abseits des Platzes gut, sie sind befreundet.

"Es ist kein Muss, aber es hilft sehr. Man kann Fehler des anderen einfacher akzeptieren. Man kann sich besser pushen, besser aufeinander eingehen."

"Vor allem in Phasen, in denen es nicht so läuft, weiß man genau, was man sagen darf und was nicht. Das macht es um einiges einfacher", erklärte Melzer, der am Abend im Familienkreis feiern wollte.

Im Einzel war Melzer im Achtelfinale an Roger Federer gescheitert, Petzschner in der dritten Runde am spanischen Weltranglistenersten Rafael Nadal.

Melzer wird in den am Montag erscheinenden Weltranglisten von allen Tennisprofis jener sein, der das beste kombinierte Einzel- und Doppelranking hat.

 

Quelle: laola1

 

 

 

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