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Melzer nach Krimi im Semifinale von Paris

 
Paris - Das war schon ein bisschen österreichische Sportgeschichte, die Jürgen Melzer am Mittwoch bei den French Open geschrieben hat.

Melzer drehte in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale gegen den Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic einen 3:6,2:6,0:2-Rückstand noch um.

Er siegte nach dramatischen 4:15 Stunden mit 3:6,2:6,6:2,7:6(3),6:4 und steht damit als zweiter Österreicher nach Thomas Muster im Halbfinale eines Major-Turniers.


 

Großartige Atmosphäre

Bei einer großartigen Atmosphäre im vollbesetzten 10.000-Zuschauer Stadion "Court Suzanne Lenglen" hatte Melzer zunächst zwar im ersten und dritten Game jeweils einen Breakball vorgefunden, doch die Partie lief zu Gunsten des sechs Jahre jüngeren Serben.

Der 29-jährige Melzer sah sich nach nur 68 Minuten einem 3:6,2:6 gegenüber und geriet auch im dritten Durchgang nach einem Break zum Auftakt mit 0:2 in Rückstand.

Bis dahin hatte Melzer nie wirklich an seine in den Vorrunden gezeigten Form anschließen können.

Partie kippt im dritten Satz

Als es niemand mehr erwartet hatte, kippte die Partie aber nicht zuletzt auch eines im dritten Satz doch sehr fehlerhaften Djokovic in die andere Richtung. Melzer holte Satz drei mit 6:2.

Im vierten Satz ging es wieder eng zu. Als Melzer bei 4:3 im Marathon-Aufschlag-Game von Djokovic insgesamt sieben Breakbälle nicht nützen konnte, glaubte man das Match erneut gedreht, dann ging es aber ohne neuerlichen Serviceverlust ins "jeu decisif".

In diesem spielte Melzer wie in Trance, stellte auf 6:0, ließ Djokovic noch auf 3:6 herankommen, ehe er den Entscheidungsdurchgang fixierte.

Melzer wehrt Breakball zum 2:4 ab

Satz fünf in diesem Marathon-Match verlief weiter sehr spannend, in diesem Durchgang zeigten auch beide Spieler ihr bestes Tennis.

Melzer wehrte einen Breakball zum 2:4 ab, bei 4:4 im neunten Spiel fiel die Vorentscheidung, als er nach einem weiteren Marathon-Game mit dem dritten Breakball das 5:4 herstellte.

Im zehnten Game musste er nach dem vergebenen ersten Matchball selbst wieder zwei Breakbälle abwehren, ehe er Matchball Nummer zwei zum größten Sieg seiner Karriere nützte.

Melzer riss beide Arme in die Höhe und blickte überglücklich in seine Box, in der nicht nur seine Eltern, Trainer Joakim Nyström, Physiotherapeut Jan Velthuis und Ronnie Leitgeb saßen, sondern auch die wegen einer Uni-Prüfung zuletzt in Wien gewesene, aber wieder eingeflogene Freundin Mirna Jukic.

 

Quelle: APA

 

 

 

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