Silberner EM-Auftakt für Rogan
Mit 1:53,63 Minuten bzw. Silber über 200 m Lagen prolongierte der 29-Jährige in Szczecin (Stettin) seinen 2001 begonnenen Lauf, in dieser Hinsicht steht er auf einer Stufe mit Michael Phelps.
Sein insgesamt zehnter Kurzbahn-EM-Podestplatz war zum vierten Mal der auf dem mittleren Stockerl, das an den Ungarn Laszlo Cseh gegangene Gold verpasste er um 2/10 Sekunden. Dinko Jukic wurde in diesem Endlauf Sechster.
Spritzigkeit fehlte
"Ich glaube, ich habe zu viel trainiert", meinte Rogan in einer ersten Analyse. "Ich hätte mir nie gedacht, dass ich das je sagen werde können." Der 29-Jährige meinte damit, in der Medaillenentscheidung zu wenig Schnelligkeit gehabt zu haben.
"Ich habe dafür einfach zu wenig getapert." Das Zurückschrauben der Trainingsintensität vor dem großen Event hatte der Hakoah-Athlet diesmal also nicht so ernsthaft betrieben.
Verlorene Badehaube zurückgeholt
Nach der Delfinlage war Rogan noch an achter Stelle des zehnköpfigen Finalfeldes gelegen, im Rückenpart erinnerte er sich aber seiner früheren Stärke auf dieser Lage und kam auf Position zwei vor.
Ganz für vorne reichte es dann nicht mehr, das hing auch mit einem Missgeschick zusammen.
Kein Freund der Wenden
Jukic lag bis zur Renn-Halbzeit auf Medaillenkurs, fiel dann aber zurück. Das Bronze des Israeli Gal Nevo verpasste er um 7/10 Sekunden, seine 1:55,57 bedeuteten allerdings ebenso persönliche Saison-Bestzeit wie Rogans Marke.
"Ich bin zufrieden damit, nur verliere ich einfach zu viel bei Wenden und in den Tauchphasen."
Über 400 m Lagen am Freitag will der 22-Jährige sicher starten, aber wohl nicht mit voller Leistung. "Die 200 m Delfin am Samstag werden ein hartes Rennen, da brauche ich alle Kraft", erläuterte Jukic.
Dran an Mirnas Rekord
Achte Finalplätze hatte es schon vor dem Lagen-Endlauf der Herren von der Wienerin Birgit Koschischek und der Kärntnerin Lisa Zaiser gegeben.
Damit ist sie nur noch 64/100 vom OSV-Rekord der Mirna Jukic entfernt.
Olympia-Norm in Sicht
"Den hole ich mir nächstes Mal", kündigte die 17-Jährige an. Dabei hatte sie bloß auf eine Bestätigung ihrer 2:11er-Zeit vom Ströck-Qualifying gehofft.
Koschischek war schon vom Finaleinzug überrascht gewesen. "Das ist ein super Auftakt, ich bin happy über meine Zeit", sagte die Wienerin. "Aber mir macht das Schwimmen derzeit einfach sehr viel Spaß. Ich habe auch den Siegeswillen."
Knapp am Finale vorbei
Gut schnitt außerdem Christina Strigl ab. Die 17-Jährige kam über 50 m Brust in 31,53 Sekunden auf Semifinalrang zwölf, nur 11/100 fehlten ihr auf den Endlauf.
"Ich bin sehr zufrieden. Ich war auch nicht so nervös wie im letzten Jahr."
Damals im November 2010 war die Oberösterreicherin bei ihrem EM-Debüt in Eindhoven sogar Elfte geworden, diese Leistung hat sie nun bestätigt. Strigl tritt in Stettin noch am Samstag über 100 m Brust an.
Quelle: APA