
Betrug an den höchsten Bergen der Welt:
Skyrunner Stangl nicht auf dem K2
Der österreichische Höhenbergsteiger Christian
Stangl war nicht auf dem Gipfel des K2. Das von ihm als Gipfelfoto deklarierte
Bild ist etwa 1000 Meter unter dem höchsten Punkt des Berges entstanden.
"Erfolg nur eingebildet"
Stangls Sprecher Willi Pichler bestätigte auf diepresse.com, dass Stangl nicht
dort gewesen ist, wo er hätte sein sollen. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag
sagte Stangl, er hätte sich den Erfolg aus "Stress und Angst vor Versagen nur
eingebildet".

Stangl auf der Mt.Vinson Summit, Mt.Tyree rechts hinten
Gipfel in Trance?
Nach Recherchen des "Falters" und Zweifeln des kasachischen Spitzenbergsteigers
Maksut Zhumayev, der zeitgleich mit Stangl am
K2 war,
ging der Österreicher am Dienstag morgen auf einer Pressekonferenz an die
Öffentlichkeit, bevor ihn ein am Mittwoch erscheinender Artikel bloßstellt.
Stangls schwache Begründung für die Gipfellüge, die er vor knapp vier Wochen
medial verbreiten ließ: "Beim letzten Versuch erreichte ich einen tranceartigen
Bewusstseinszustand, an dem ich der Überzeugung war, auf dem höchsten Punkt zu
stehen."
Auch Stangls Speedrekorde gelogen?
Stangl wurde nach seinem angeblichen Triumph als einziger Bergsteiger gefeiert,
der in dieser Saison den K2 besteigen konnte. Nun hat die Glaubwürdigkeit des
Speedrunners, der zahlreiche Rekorde an den höchsten Bergen der Welt aufgestellt
haben will, stark gelitten. In seinen Ausführungen auf der kurzen PK sagte
Stangl: ""Die Aktion tut mir für mich selbst am meisten leid. Es ist für
niemanden ein Schaden entstanden, den größten Schaden habe ich mir selbst
zugefügt."
Lügen nur wegen des Prestiges?
Erst Ende der vergangenen Woche wurde der Koreanerin Oh Eun-Sun ihr Titel
aberkannt, erste Frau auf allen 14 Achttausendern gewesen zu sein. Der
südkoreanische Bergsteigerverband sowie zahlreiche Experten hatte insbesondere
das Gipfelfoto am Kangchenjunga angezweifelt, auf dem die Landschaft nicht mit
der wirklichen Umgebung übereinstimmte. Zudem sei Oh nicht einwandfrei zu
erkennen gewesen. Erste Frau auf allen Achttausendern ist nun Edurne Pasaban (ESP),
die nur wenige Wochen nach Miss Oh ihren letzten Gipfel bezwang.
Quelle: bergleben.de
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