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Historischer Sieg mit knappem Vorsprung

Tina Maze hat Slowenien am Donnerstag die erste Goldmedaille der Skigeschichte beschert. Die Halbzeitführende rettete im RTL 0,09 Sekunden auf die überraschend zweitplatzierte Italienerin Federica Brignone ins Ziel und durfte damit nach viermal Silber erstmals über einen großen Titel jubeln. Bronze ging an die Französin Tessa Worley, die mit Laufbestzeit noch vom 19. Platz den Sprung aufs Podest (+ 0,48) schaffte.

Der Goldlauf der ÖSV-Damen in Garmisch-Partenkirchen fand jedoch ein Ende. Auch für eine Medaille hat es nicht gereicht, obwohl es nach dem ersten Durchgang noch gut ausgesehen hatte. Elisabeth Görgl fiel vom dritten auf den zehnten Platz (1,25) zurück. Kathrin Zettel, die als Halbzeitsechste auch noch Chancen auf Edelmetall hatte, rutschte auf den zwölften Platz (1,30) zurück. Beste ÖSV-Läuferin wurde damit überraschend Marlies Schild. Nach dem ersten Durchgang nur 18., wurde die Salzburgerin am Ende Achte (+ 1,20).

„Für mich war das eine Traum-WM, ich habe es auch jetzt noch einmal voll probiert. Im zweiten Lauf habe ich mir ein bisschen schwer getan, ich habe aber echt geglaubt, dass ich einen guten Lauf habe. Ich habe voll attackiert und bin zum Schluss ziemlich blau gegangen. Vielleicht war das zu wenig locker, aber ich habe es auf alle Fälle probiert. Mit der Startnummer war es schon schwierig, aber die Siegerin und die Zweitplatzierte haben gezeigt, dass es geht“, war die Doppelweltmeisterin nicht traurig.

Maze mit verdientem Hundertstelglück

Im Mittelpunkt stand an diesem Tag aber verdientermaßen Maze, die endlich die Hundertstel auf ihrer Seite hatte. In der Super-Kombination verpasste die 27-Jährige noch 0,09 Sekunden hinter Anna Fenninger das ersehnte Gold. Bei der WM in Val d’Isere hatte sie als Zweite denselben Rückstand. Auch bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver fehlte mit 0,04 Sekunden nur ein Augenzwinkern auf den Sieg. Doch diesmal war Maze das Glück hold.

„Das war ein Supergefühl im Ziel. Diese Medaille bedeutet unserer kleinen Nation und allen in meinem Team sehr viel. Ich bin sehr froh, dass ich nicht wieder als Zweite nach Hause komme. Ich habe alles gegeben und diesmal hat es gereicht, wenn auch knapp“, jubelte Maze. „Es war ein sehr schwieriger zweiter Lauf. Schon bei der Besichtigung habe ich gesehen, dass es unten schwer wird, aber ich habe alles gegeben.“

Zettel und Schild zufrieden

Die ÖSV-Damen kamen hingegen mit der schwieriger werdenden Piste nicht so gut zurecht wie die Konkurrenz. Sowohl Görgl als auch Zettel verloren von oben bis unten kontinuierlich Zeit, bis sich der Vorsprung schließlich in einen klaren Rückstand verwandelte. „Ich bin nicht wirklich enttäuscht, weil ich alles versucht habe. Unten hat es schon nachgelassen, ich bin möglicherweise auch nicht perfekt gefahren. Somit ist das leider nach hinten losgegangen“, bilanzierte Zettel.

Auch Schild holte sich mit ihrer RTL-Vorstellung Selbstvertrauen für den Slalom, gelang ihr doch die viertbeste Laufzeit und damit die deutliche Verbesserung. „Der zweite Lauf hat mir viel mehr getaugt als der erste, leider waren ein paar kleine Unsicherheiten dabei. Es war gut, dass ich nach dem gestrigen Tag heute gefahren bin“, war die 29-Jährige erleichtert, dass sie die Verletzungssorgen

Kein Tag für Deutschlands Damen

Nicht nach Wunsch verlief das Rennen für Andrea Fischbacher, der die Verhältnisse überhaupt nicht entgegenkamen. Am Ende schaute für die Super-G-Olympiasiegerin nur der 25. Endrang heraus. Die 25-Jährige war aber in guter Gesellschaft, denn auch die deutschen Damen standen in ihrer von der Mannschaftsstärke her wohl aussichtsreichsten Disziplin nach dem Rennen mit leeren Händen da. Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg wurde Fünfte, Lokalmatadorin Maria Riesch schied als Vierte des ersten Laufs nach einem Innenskifehler aus.

„Ich habe versucht, im zweiten Durchgang alles zu geben, habe aber speziell im unteren Teil sehr viel Zeit verloren. So ist der Sport. Mein Ziel war schon eine Medaille, aber das Leben ist kein Wunschkonzert“, sagte Rebensburg. „Bevor ich Vierte oder Fünfte werde, attackiere ich halt. Ich habe auch gemerkt, dass eine Medaille möglich ist, da ist klar, dass man sehr traurig und enttäuscht ist“, sagte Riesch.

 

Noch bitterer verlief das Rennen für die Titelverteidigerin. Kathrin Hölzl, die weiter von starken Rückenproblemen geplagt wurde, hatte im ersten Lauf einen Rückstand von 2,36 Sekunden und ging im zweiten Durchgang gar nicht mehr an den Start. „Ich hatte beim Einfahren starke Schmerzen. Ich wollte aber unbedingt starten und dem Publikum etwas zurückgeben. Aber so hat das keinen Sinn, meine Saison ist wohl beendet“, war Hölzl enttäuscht.

Worleys wundervolle Aufholjagd

Kein Grund zum Trübsalblasen hatten hingegen Worley und Brignone („Ich wollte diese Medaille und jetzt stehe ich hier“). Die Französin eroberte nach Silber im Teambewerb ihre zweite Medaille und war entsprechend glücklich. „Ich fühle mich großartig. Ich habe alles in den zweiten Lauf gesteckt, habe mir aber nicht vorstellen können, dass es zu einer Medaille reicht. Jetzt habe ich es geschafft“, war Worley nach ihrer wundervollen Aufholjagd aus dem Häuschen.

Christian Wagner, ORF.at in Garmisch

 

WM-Riesentorlauf der Damen

Gold Tina Maze SLO 2:20,54
Silber Federica Brignone ITA 2:20,63
Bronze Tessa Worley FRA 2:21,02
4. Denise Karbon ITA 2:21,28
5. Viktoria Rebensburg GER 2:21,42
6. Manuela Mölgg ITA 2:21,43
7. Jessica Lindell-Vikarby SWE 2:21,55
8. Marlies Schild AUT 2:21,74
9. Anja Pärson SWE 2:21,75
10. Elisabeth Görgl AUT 2:21,79
. Taina Barioz FRA 2:21,79
12. Kathrin Zettel AUT 2:21,84
13. Tanja Poutiainen FIN 2:21,88
14. Anemone Marmottan FRA 2:22,34
15. Veronika Zuzulova SVK 2:22,57
16. Julia Mancuso USA 2:22,59
17. Sara Hector SWE 2:22,67
18. Lena Dürr GER 2:22,69
19. Anne-Sophie Barthet FRA 2:22,73
20. Lara Gut SUI 2:22,83
21. Sarah Schleper USA 2:22,87
22. Maria Pietilä-Holmner SWE 2:23,02
23. Marie-Michele Gagnon CAN 2:23,32
24. Marie-Pier Prefontaine CAN 2:23,49
25. Andrea Fischbacher AUT 2:23,53
26. Marusa Ferk SLO 2:24,05
27. Irene Curtoni ITA 2:24,06
28. Britt Janyk CAN 2:25,73
29. Wendy Holdener SUI 2:25,80
30. Veronika Staber GER 2:25,92

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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