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Streif wirft Hans Grugger brutal ab - Not OP - Koma

 
Kitzbühel – Plötzlich Stille.

 Der schwere Sturz von Hans Grugger schockte die zahlreichen Fans, die am Donnerstag zum ersten und einzigen Training für die Abfahrt in Kitzbühel gekommen waren.

Man hätte eine Nadel fallen hören können.

Regungslos lag der Salzburger im Schnee, nachdem er nach einem Fahrfehler die Kontrolle über seine Ski verloren hatte.

An der denkbar ungünstigsten Stelle: Unmittelbar vor der Mausefalle.

Mit dem Hubschrauber nach Innsbruck

Grugger verdrehte bei extrem hohem Luftstand, knallte mit dem Kopf auf die Piste und verlor das Bewusstsein.

Die ersten Rettungskräfte waren schnell zur Stelle, die ersten Informationen sickerten nur langsam durch. „Hans ist nicht ansprechbar, aber mehr wissen wir noch nicht!“

Kurz darauf hob der Rettungshubschrauber vom Zielgelände aus ab, um den ÖSV-Pechvogel zu bergen und in die Universitätsklinik nach Innsbruck zu fliegen.

Schädel-Hirn-Trauma und Brustverletzung

Die erste Diagnose ein Schock: Schädel-Hirn-Trauma schwere Kopfverletzungen, Brustverletzung. Auch im Krankenhaus war Grugger zunächst nicht ansprechbar.

"Er wird derzeit von einem Ärzteteam in der Neurochirurgie notfallmäßig operiert.", so Dr. Michael Blauth, Leiter der Unfallchirurgie in Innsbruck.

Operation gut verlaufen

Die Operation dauert bis in die frühen Abendstunden - dann gibt es erste positive Nachrichten aus der Uniklinik.

Laut behandelndem Ärzteteam ist die Operation gut verlaufen. Grugger wurde auf die neurochirurgische Intensivstation verlegt, wo er die Nacht verbringen werde.

Weitere Informationen über den Zustand des Salzburgers soll es im Laufe des Freitags geben.

"War klar, dass es schlimm ist!"

Geschockt vom Horror-Sturz zeigten sich Teamkollegen und Konkurrenten.

Allen voran Zimmerkollege Klaus Kröll: „Zum Glück habe ich den Sturz nicht gesehen. Aber als ich den Start-Stopp mitbekommen habe, war mir klar, dass es schlimmer sein muss.“

"Extrem schlimm zum Anschauen"

Die neue, modifizierte Streif hat von ihrer Gefährlichkeit nichts eingebüßt.

„Es ist extrem schwer zu fahren, dazu ist noch die Sicht gekommen. Jeder weiß, worum es in Kitzbühel geht und was passieren kann. Da runter muss man versuchen, sich so gut wie möglich aus Schwierigkeiten rauszuhalten.“

Auch der Trainingsschnellste hatte Probleme mit der Streif.

„Bei den ersten zwei Kurven sind viele Schläge drin. Wenn du da in Schwierigkeiten kommst, kannst du nicht mehr Richtung machen“, so der Schweizer Didier Cuche, der den Sturz oben in der Athleten-Hospitality in der Live-Übertragung gesehen hat.

Genau wie Michael Walchhofer: „Es war extrem schlimm zum Anschauen. Wenn du diese Bilder siehst, fragst du dich schon, warum du dir das antust. Aber im selben Moment musst du diese Gedanken beiseite schieben, sonst brauchst du gar nicht runterfahren.“

Immer wieder schwere Stürze

Hans Grugger ist in diesem Jahr das erste Streif-Opfer. Vor zwei Jahren erwischte es Daniel Albrecht, der ebenfalls im Training schwer stürzte.

Der Schweizer kämpft noch heute mit den Folgen seines Horror-Crashes beim Zielsprung.

2008 kam der US-Amerikaner Scott Macartney in Kitzbühel schwer zu sturz – auch er lag mit einem Schädel-Hirn-Trauma im Koma.

Krankenakte in Telefonbuch-Stärke

Für Hans Grugger ist der schwere Sturz das nächste Kapitel einer glücklosen weil von Verletzungen geprägten Karriere.

Die Krankenakte des 29-Jährigen ist mittlerweile so dick wie das Telefonbuch: Drei Kreuzbandrisse (1998, 2007 und 2009, Anm.), Halswirbelverletzung, Beckenverletzung, bakterielle Entzündung im Knie.

Aber jedes Mal hat sich Grugger wieder zurückgekämpft und ein Comeback gefeiert. Bleibt zu hoffen, dass er es auch dieses Mal schafft...

Hans Grugger: Stabil durch die zweite Nacht

Hirndruck nicht gestiegen

Hans Grugger war am Donnerstag im ersten und einzigen Training für die Abfahrt am Samstag beim Sprung in die Mausefalle schwer gestürzt.

Auch zwei Tage nach dem Horror-Crash an der steilsten Stelle der Streif gibt es Informationen nur in kleinen Dosen.

Nach der Visite am Vormittag bestätigte das behandelnde Ärzte-Team der Intensivstation für Neurochirurgie an der Universitätsklinik Innsbruck, dass sich der 29-Jährige weiterhin in „absolut stabilem Zustand“ befindet.

„Der Hirndruck ist nicht gestiegen, was in der aktuellen Phase die wichtigste Nachricht ist“, heißt es in einer Aussendung des Ski-Verbands.

Noch einige Tage im Tiefschlaf

Die engmaschigen Untersuchungen des Salzburgers gehen weiter, die Ergebnisse werden über den weiteren Behandlungsverlauf entscheiden.

Grugger bleibt auch weiterhin und sicher noch einige Tage im künstlichen Tiefschlaf. Etwaige Prognosen sind derzeit nicht möglich.

Auch, sind sich erfahrene Mediziner einig, ist es noch nicht möglich, komplett Entwarnung zu geben. Zu schwer sind Gruggers Verletzungen.

"Ging ums Überleben"

Die größten Sorgen bereitet den behandelnden Ärzten das Schädel-Hirn-Trauma.

Bei der Not-Operation wurde die Schädeldecke geöffnet und Blut abgesaugt, um den Druck auf das Gehirn zu verringern, das durch die Wucht des Aufpralls angeschwollen ist.

„Bei der OP ging es ums Überleben“, so Klinik-Leiterin Alexandra Kofler. Auch wenn es sich dabei um einen Routineeingriff handelte, wie er an der Uniklinik regelmäßig nach Ski- oder Rodel-Unfällen vorkommt.

Familie und Freundin sind da

Neben den schweren Kopfverletzungen hat sich Grugger beim Sturz auch Serienrippenbrüche und eine Lungenkontusion zugezogen.

Die laufenden Untersuchungen und neurologischen Tests werden vorgenommen, in erster Linie geht es aber um lange Ruhephasen.

Neben den Eltern wacht auch Hans Gruggers Freundin Ingrid Rumpfhuber am Spitalsbett. Als ehemalige Rennläuferin weiß sie um die Gefahren des Skisports bestens Bescheid.

„Wenn es dich aber so persönlich trifft, dann ist es ganz besonders hart.“

Aus Kitzbühel berichtet Stephan Schwabl

 

Quelle: LAOLA1.at

 

 

 

 

 

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