"Lieber so Sechster"
Hirscher war bewusst, dass
er einen sicheren Platz in
den Top-3 vergeben hatte.
"Aber wenigstens war das
richtiges Skifahren. Mir ist
lieber, ich werde so
Sechster, als ich schleiche
runter und werde Sechster",
sagte Hirscher.
"Ein Fehler kann immer
passieren und es stimmt mich
positiv, dass ich deutlich
weiter vorne landen hätte
können."
Raich nach schwieriger Woche
zufrieden
Raich hingegen nahm nach
seinen gesundheitlichen
Problemen Platz fünf erfreut
zur Kenntnis.
"Angesichts meiner
Rücken-Probleme sind die
zwei Läufe ganz gut
gegangen. Ich hatte ja keine
Vorbereitung und muss daher
wirklich zufrieden sein",
sagte der 32-Jährige, der
vor einer Woche noch den
Riesentorlauf in Beaver
Creek auslassen hatte
müssen.
Dank seiner Routine
meisterte der Tiroler auch
den steilen WM-Hang
ausgezeichnet, war aber
ausgepumpt wie die meisten
anderen Fahrer.
"Hier gibt‘s keine
Kompromisse"
"Nach dem Start geht‘s nur
noch runter. Du musst immer
dran bleiben und darfst
keinen Fehler machen. Zudem
die Kurssetzung, bei der du
jede Kurve exakt treffen
musst, alles zusammen machte
dieses Rennen extrem
schwierig", gestand auch
Routinier Raich.
Vor Sieger Ligety ziehen die
Österreicher den Hut.
Hirscher: "Ted fährt seit
Jahren auf einem hohen
Level, jetzt hat er auch die
Sicherheit und ist nicht
zufällig Weltcupsieger."
"Er hat‘s ziemlich drauf
momentan. Das ist auf so
einem Hang auch notwendig.
Hier gibt es keine
Kompromisse, und dass Ted
gut fahren kann, ist ja
nichts nichts Neues", sagte
Raich.
Ligety mit Risiko und ohne
Fehler
"Ich habe alles riskiert,
dennoch bin ich ohne Fehler
ins Ziel gekommen. Das war
der härteste Riesentorlauf
seit langem, so einen
Vorsprung zu haben ist
unglaublich", freute sich
Ligety über seinen siebenten
Weltcupsieg in dieser
Disziplin.
Zwei Gründe gab er für seine
Dominanz an: "Verstärktes
Krafttraining, außerdem sind
meine Ski unglaublich."
Neuerliches "Head-Double"
In der Tat dürfte der
Head-Riesentorlaufski
derzeit eine Klasse für sich
sein.
Nach dem "Double" in Beaver
Creek durch Ligety und
Kjetil Jansrud komplettierte
diesmal dessen prominenter
Landsmann Svindal, der
hauptsächlich wegen dieser
Riesentorlaufski im Sommer
einen Markenwechsel
vollzogen hatte, den zweiten
Doppelsieg für die
Vorarlberger in Folge.
Während die meisten Fahrer
auf dem steilen WM-Hang
enorme Probleme hatten und
Fehler en masse
fabrizierten, carvte Ligety
wie auf Schienen durch den
Kurs.
ÖSV-Angriff im Slalom
Am Sonntag steht in
Frankreich der Slalom auf
dem Programm und dort hat
Österreich wieder gut
Chancen auf Spitzenplätze.
Hirscher, Raich und
Reinfried Herbst brennen
darauf, den Dreifach-Ausfall
von Levi vergessen zu
lassen, Manfred Pranger
wurde 2009 auf diesem Hang
Weltmeister.
Hirscher versprach volle
Attacke, Raich gab sich
vorsichtig. "Im Slalom bin
ich ja noch länger nicht
gefahren als im
Riesentorlauf. Ich hoffe,
der Rücken entwickelt sich
über Nacht gut und ich
krieg‘ am Sonntag schnell
ein gutes Gefühl."