Härte ist kein
Problem
Neben der schnelleren
Spielweise sollte die
Vorbereitung dazu dienen,
dass sich die ÖEHV-Cracks an
die internationale Härte
gewöhnen können. Der
Amerikaner ist der Meinung,
dass dieses Vorhaben
gefruchtet hat.
"Ich habe keine Angst vor
der Härte der Gegner, denn
meine Spieler hatten in der
Vorbereitung die
Möglichkeit, sich darauf
einzustellen. Die Matches
gegen Deutschland und die
Slowakei waren sehr harte
Spiele. Der Test gegen die
USA war weniger körperlich,
die werden am Samstag noch
einen Zahn zulegen. Darauf
sind wir aber vorbereitet“,
macht sich Gilligan keine
Sorgen.
Obwohl sich der
US-Amerikaner mit der
Vorbereitung zufrieden
zeigt, gab es einige
Ablenkungen, die in dieser
Form sicher nicht geplant
waren. Zum einen war da die
Kritik von Matthias Trattnig
und Thomas Vanek an der
Organisation und dem
Verband, zum anderen die Zu-
und darauf folgende Absage
des Buffalo-Legionärs.
"Das ist die Entscheidung
der Buffalo Sabres. Wir
haben für so etwas keine
Zeit. Wir dürfen keine
Energie verlieren, indem wir
uns zu sehr mit diesem Thema
beschäftigen. Ein Thomas
Vanek ist immer eine
Verstärkung, in unserem Fall
wäre sein Kommen eventuell
aber sogar ein Nachteil
gewesen. Er hat nicht mit
der Mannschaft trainiert und
wir hätten die ersten zwei
Spiele ohnehin ohne ihn
gespielt. Es ist schwer
abzuschätzen, wie gut wir es
geschafft hätten, ihn zu
integrieren. Aber das Thema
ist nun abgehakt und wir
müssen Vanek vergessen“,
will der Teamchef einen
endgültigen Schlussstrich
unter die "Causa Vanek“
ziehen.
Torhüter im Fokus
Gilligan will sich über den
US-Legionär nicht weiter den
Kopf zerbrechen. Er hat
Wichtigeres zu tun, wie zum
Beispiel die Torhüter-Frage
zu klären. Noch weiß man
nicht, ob Fabian Weinhandl
zum Auftakt gegen die USA
fit wird und seine Zerrung
vollständig überstanden hat.
Der Teamchef möchte sich
einen Tag vor dem WM-Auftakt
noch nicht auf einen
Einser-Keeper festlegen.
"Wir werden das am Samstag
vor dem Spiel bekannt geben.
Auch die Spieler wissen noch
nicht, wer gegen die USA
beginnen wird.“
Trotz der Geheimniskrämerei
scheint der Teamchef für
sich schon eine Entscheidung
getroffen zu haben, will
damit aber partout nicht
herausrücken.
"Es gibt einen Plan, aber es
ist manchmal auch gut, wenn
der Gegner nicht weiß,
welchem Keeper er
gegenüberstehen wird. So
kann er sich weniger auf die
Stärken und Schwächen des
Einzelnen einstellen“, lässt
sich der 56-Jährige nicht in
die Karten blicken.
Wie es scheint, hat der
Teamchef seinen Spielern,
aber doch schon mitgeteilt,
was er im Schilde führt. So
äußert sich Jürgen Penker
gegenüber der APA wie folgt:
"Es wird so sein, dass ich
gegen die USA spiele, Fabian
(Anm.: Weinhandl) oder
Swette dann die zweite
Partie und ich spiele
voraussichtlich gegen
Norwegen wieder", rechnet
der Caps-Keeper mit einem
Einsatz im Auftaktspiel.
Hinten dicht, vorne treffen
Der österreichische Teamchef
hingegen äußert sich lieber
zum kommenden Gegner als zu
eigenen Personalien.
"Die Amerikaner spielen ein
hohes Tempo. Die großen
Stars haben sie nun nicht
dabei, aber das Team ist
jung und sehr schnell“,
warnt Gilligan, für den das
Aufeinandertreffen mit
seinem Heimatland nichts
Besonderes ist.
Um von den Amerikanern nicht
überrannt zu werden, heißt
es von der ersten bis zur
letzten Minute dagegen zu
halten. Es gilt, 60 Minuten
voll konzentriert ans Werk
zu gehen. Ein Vorhaben, das
in der Vorbereitung nur zu
selten geklappt hat.
"Wenn wir diszipliniert
spielen und defensiv
routinierter agieren, haben
wir eine Chance. Weiter
müssen wir gegen solche
Gegner unsere Möglichkeiten
nützen. Das haben wir
zuletzt im Test nicht
getan.“
Hinten sicher und vorne die
Chancen reinmachen. Klingt
nach einer simplen
taktischen Anweisung. Ob
dies in der Praxis so gut
gelingt, wie es in der
Theorie klingt, wird man in
weniger als 24 Stunden
sehen.